Rezension

Fake Biografie nach bester Oral History Doku-Methode

Daisy Jones & The Six
von Taylor Jenkins Reid

Bewertet mit 3 Sternen

“…Dancing barefoot in the snow
Cold can’t touch her, high or low…”

USA, in den 1970ern: Daisy Jones ist jung, schön, sexy, talentiert. Mit ihrer außergewöhnlichen Stimme will sie als Sängerin auf der Bühne wahrgenommen werden und nicht nur als Groupie mit den männlichen Stars abhängen. Als sie auf Billy Dunne, Gründer und Leadsänger von THE SIX, trifft, werden ihre Wünsche Wirklichkeit und sie kann bald mit der Band eigene Erfolge feiern.

Die US-amerikanische Schriftstellerin Taylor Jenkins Reid schreibt über Daisy Jones and the Six, so als hätte es diese Personen, diese Band tatsächlich gegeben. Ihr Erzählstil ist eigenwillig. Die ganze Story wird wie eine oral history Dokumentation aus der Sicht der Mitwirkenden geschildert.

Billy und Daisy sind wie Feuer und Wasser. Er, der trockene Alkoholiker mit Frau und Kindern, was schon ein bisschen am Image des Rockstars kratzt. Sie, das ausschweifende Partygirl, Drogen nicht abgeneigt. Da ist sie, die ganze Palette von „Sex, Drugs and Rock ‘n Roll“.

„Ich hatte absolut kein Interesse daran, jemandes Muse zu sein.
Ich bin nicht die Muse.
Ich bin der Jemand.
Punkt.“

In diesem Buch scheint alles erfunden zu sein. Auch die Songs, mit denen Billy Dunne und Daisy Jones brillieren. Es gibt keinen Sound im Kopf, keine Playlist zum nebenher hören. Biopics über echte Legenden des Pop- und Rockbusiness waren doch gerade erst in Mode, Elton John, Freddie Mercury…. Für Daisy Jones and the Six standen wohl Stevie Nicks und Fleetwood Mac Pate. Warum also nicht gleich über die echten schreiben?