Rezension

Faszinierend

Ein Geist in der Kehle
von Doireann Ní Ghríofa

Bewertet mit 4 Sternen

Der poetische Schreibstil der Autorin nahm mich sofort gefangen; die irischen Gedichte, die den Kapiteln vorangestellt sind, erlauben, noch tiefer in das Irland von vor zweihundert Jahren abzutauchen und verströmen ihre ganz eigene Magie. Es fiel mir nicht schwer, mich mit der Protagonistin zu identifizieren, ihre Sorgen und Nöte ähneln denen, die wohl die meisten Frauen beständig mit sich tragen.
Mir gefällt die Art und Weise, wie die Autorin eine Verbindung zwischen einer lange verstorbenen Adligen und einer Frau des einundzwanzigsten Jahrhunderts knüpft und ihrer beider Schicksale beschreibt. Faszinierend ist, wie sie eine Brücke zwischen den beiden Frauenfiguren schlägt und – wie schon im ersten Kapitel angekündigt – aufzeigt, wie viel und wie wenig sich über die Jahrhunderte hinweg geändert hat. Die äußeren Umstände mögen heutzutage gänzlich andere sein, die tiefsten Wünsche und Sehnsüchte aber, die eine Frau hegt, sind noch immer die gleichen.