Rezension

Für mich ein Highlight des Jahres

Cassardim 1: Jenseits der Goldenen Brücke - Julia Dippel

Cassardim 1: Jenseits der Goldenen Brücke
von Julia Dippel

Bewertet mit 5 Sternen

Achtung: Band 1 einer Reihe!

 

 

Amaia ist anders. Sie und ihre Familie altern langsamer als andere Menschen, sie ist sich nicht einmal sicher, ob sie wirklich Menschen sind. Sie ist gerade zum achten Mal 16 geworden, noch weitere 8 Mal wird sie 16 bleiben. Sie hat so viele Fragen, doch ihre Eltern weigern sich standhaft sie ihr zu beantworten. Mehr noch, sie zwingen ihr und ihren fünf Geschwistern regelmäßig ihren Willen auf mit der „Macht der Worte“. Maia ist die Einzige, die sich dagegen erfolgreich wehren kann.

Eines Abends bringen ihre Brüder und ihr Vater einen Gefangenen in ihr Haus. Er weigert sich trotz Folter Informationen herauszugeben. Maia hat Mitleid mit ihm und versorgt seine Wunden. Genau dann wird das Haus angegriffen. Ihre Mutter stirbt in ihren Armen, ihr Vater wurde verschleppt und die letzten Worte ihrer Mutter an sie sind: befreie ihn. Damit ist der Gefangene gemeint.

Er rettet sie und ihre Geschwister und bringt sie nach Cassardim – ihre Heimat.

 

 

Ich war vom ersten Moment an „drin“ in diesem Buch. Ich fand Maia total faszinierend und sympathisch. Der Gefangene ist sehr mysteriös aber je mehr man ihn kennenlernt, er heißt übrigens Noár, desto mehr mag man ihn, zumindest ging es mir so. Obwohl zwischenzeitlich immer mehr Enthüllungen, Ratschläge und Warnungen Noár immer undurchsichtiger machen. Was hat er wirklich vor? Mag er Maia wirklich oder tut er nur so?

Auch die anderen Charaktere fand ich wirklich super gestaltet. Ganz besonders Maias jüngster Bruder Moe ist einfach zum knutschen. Ich finde ihn unglaublich süß und trotzdem sehr, sehr weise. Er sieht viel mehr, als andere.

 

Das Konzept mit Cassardim und der Enthüllung, was es mit Maia und ihren Geschwistern auf sich hat, fand ich richtig gut! Auch die Enthüllung über Noár gefiel mir sehr und machte Sinn. Ich bin total begeistert von dieser Welt, vor allem auch, weil ich mich sehr schnell zurechtgefunden habe. Es ist eine komplexe Welt und es gibt auch einige unbekannte Begriffe, doch wird alles in einer ganz besonderen Art und Weise erklärt, die mich an Harry Potter erinnert. Man wird langsam herangeführt und nicht mit Informationen bombardiert. Ich habe zu keinem Zeitpunkt den Überblick verloren und bei einer so vielschichtigen Welt und so vielen Geheimnissen und Enthüllungen ist das echt eine Leistung der Autorin!

 

Ich habe sehr bald eine Theorie über Maia entwickelt und recht behalten, was mich aber nicht gestört, sondern gefreut hat. Ich habe an den Seiten geklebt und konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen! Ich konnte viel erraten, aber trotzdem empfand ich die Handlung nicht als vorhersehbar. 

 

Allerdings wird das Buch immer heftiger und wer – wie ich – ein Problem mit Ungerechtigkeit hat, muss sich wappnen: es wird richtig gemein! Und ab und an sollte man auch Taschentücher bereit halten.

 

Mein einziger Kritikpunkt ist eigentlich kein Kritikpunkt, sondern einfach etwas persönliches. Mich haben Maias Geschwister in der Hinsicht aufgeregt, dass sie so extrem leicht beeinflussbar waren. Das hat mich manchmal echt wütend gemacht, ich meine Maia schafft es doch auch, warum geben die sich keine Mühe?! – Aber wie gesagt, kein echter Kritikpunkt, sondern im weitesten Sinne der Wunsch diesen Charakteren die Meinung zu sagen.

 

 

Fazit: Für mich gehört Cassardim zu meinen persönlichen Lieblingen des Jahres. Ich bin so froh es gelesen zu haben und werde Instagram/Bookstagram ewig dankbar dafür sein, mich auf das Buch aufmerksam gemacht zu haben. Zu Weihnachten bekomme ich das Buch als Print-Exemplar und ich weiß schon genau, wo es in meinem Regal seinen Platz finden wird. Ich werde das Buch bestimmt noch mehrmals lesen. Ich bin echt total begeistert!

 

Absolute Leseempfehlung!