Rezension

Unterhaltsam und spannend

Cassardim 1: Jenseits der Goldenen Brücke - Julia Dippel

Cassardim 1: Jenseits der Goldenen Brücke
von Julia Dippel

Bewertet mit 5 Sternen

Amaia ist mit ihren Geschwistern in unserer Welt aufgewachsen. Dabei ist ihr bewusst, dass sie anders sind als wir Menschen. Eines Nachts werden sie Zuhause überfallen und ihre Eltern getötet. Zum Glück gibt es da Noár, der sie alle rettet und sie im Anschluss alle nach Cassardim bringt. Denn eigentlich gehören sie in dieses Reich der Toten…

Vor dem Lesen war ich hin und her gerissen. Zum einen finde ich das Cover hässlich, zum anderen lese ich sehr gerne Jugendfantasybücher, die eine Liebesgeschichte beinhalten. Den Ausschlag hat dann gegeben, dass bei einer Diskussion, die ich vor ein paar Wochen verfolgen konnte, die eine Person das Buch in den Himmel gelobt und die nächste dasselbe Buch verteufelt hat. Nun wollte ich das Buch unbedingt lesen, um mir mein eigenes Urteil zu bilden.

Mein Urteil: Mir hat das Buches gefallen. Die Geschichte ist spannend sowie ohne Längen geschrieben, erzeugte meine Neugierde auf das weitere Geschehen und hat mich dadurch mitgerissen. Es passiert ständig etwas und ich habe mich immer wieder gefragt, worauf das Geschehen wohl hinausläuft. Zudem ist der Schreibstil sehr unterhaltsam, sodass das Buch zügig zu lesen ist. Die Personen sind zwar klischeehaft angelegt, aber das störte mich nicht weiter. Jedes Genre hat seine Prototypen. Da ist der dunkle, geheimnisvolle und abweisende Noár und die neugierige, romantische, mutige Amaia. Die beiden kreisen selbstverständlich ständig umeinander. Es gibt die machtbesessenen Bösen, die Intriganten, die Kraftspendenden und die Verbündeten. Der Personenkreis war ausgewogen und es war auch niemand dabei, den ich gar nicht ertragen konnte. Manche Figuren hätten besser ausgearbeitet werden können. Bis auf ihren kleinen Bruder sind z.B. ihre Geschwister oberflächlich und ohne Tiefe gehalten.

Ein bisschen irritiert hat mich, dass es einen Handlungsabschnitt gab, in dem Amaia plötzlich sehr passiv wirkte. Vorher hat sie mit ihrer Neugierde und durch ihren Mut die Handlung immer wieder vorangetrieben. Plötzlich kam sie mir jedoch wie ein passives Opferlamm vor. Zum Glück hat sich das gegen Ende wieder geändert.

Cassardim von Julia Dippel war, nach einer Durststrecke von eher durchschnittlichen Büchern, die ich in der letzten Zeit gelesen habe, endlich wieder ein Buch, das ich gerne gelesen habe. Ich freue mich schon auf weitere Bücher aus dem Reich der Toten von Julia Dippel und ich bin gespannt, wie die Geschichte weitergeht.