Rezension

Für mich leider viel zu verwirrend

Aus schwarzem Wasser
von Anne Freytag

Bewertet mit 2 Sternen

Maja ist tot. Sie stirbt bei einem Autounfall, zusammen mit ihrer Mutter. Sie nimmt alles genau wahr, sie weiß, dass sie sterben wird, ertrinken, aber sie kann es nicht verhindern. Dann plötzlich erwacht sie in einem Leichensack in der Leichenhalle. Wie kann das sein? Sie ist unverletzt und flieht. Was ist mit ihr passiert?

Nicht lange später sterben tausende Menschen beim Schwimmen im Meer auf der anderen Seite der Welt. Maja hat davon geträumt. Irgendetwas ist hier los, aber Maja hat keine Ahnung wann. Und dann waren da auch noch die letzten Worte ihrer Mutter: „traue niemandem, sie stecken alle mit drin.“ Wer „alle“? Und worin?

 

 

Ich fand die Idee total interessant und wollte das Buch unbedingt lesen. Aber leider hat es mich nicht fesseln können. Ich empfand es immer wieder als anstrengend und zum Ende hin als viel zu kompliziert und verschachtelt. Ich habe nicht mehr durchgeblickt.

 

Was hinter all dem steckt ist total interessant und faszinierend, aber man muss erstmal bis dahin durchhalten – mir wäre es beinahe nicht gelungen.

 

Das Buch springt ständig zwischen verschiedenen Charakteren, Zeiten und Orten hin und her. Mal ist man gerade bei Maja, dann bei Daniel, ihrem Freund, zur selben Zeit, dann wieder bei Maja fünf Minuten früher, dann bei Daniel eine Stunde früher oder später oder es kommt wieder jemand ganz anderes. Man fühlt sich bald wie eine Flipperkugel und ich hatte es echt schwer den Überblick zu behalten und irgendwann, habe ich das nicht mehr geschafft und wurde abgehängt. Ich habe zwar den Anschluss wiedergefunden, aber dann kam das Ende und es wurde alles nur noch verwirrender. 

 

Ich glaube das Ziel war einen temporeichen Thriller vorzulegen, eine Mischung aus Science-Fiction und Politthriller. Leider verliert man aber durch die ständigen willkürlichen Sprüche total den Überblick. Man kann keiner Aussage trauen, Charaktere sind mal tot, dann wieder lebendig, dann wieder tot und so weiter. 

 

Bei einigen Charakteren wird nicht klar, warum sie zu Wort kommen. Ist ihre Aufgabe einzig und allein, den Leser zu verwirren?

 

Mit Maja habe ich mich auch schwergetan, sie war so distanziert. Ich hatte nicht das Gefühl wirklich einen Zugang zu ihren Emotionen zu bekommen.

 

Die Grundidee ist mega, aber sie geht für mich in zu vielen Sprüngen und Twists unter und das Ende lässt mich unbefriedigt und extrem verwirrt zurück. 

 

 

Fazit: Ich wollte dieses Buch unbedingt lesen, ich habe es mir zu Weihnachten gewünscht und aufgehoben und jetzt wollte ich es mir gönnen. Leider hatte es aber eher den gegenteiligen Effekt auf mich. Ich fand es anstrengend. 

Die Grundidee finde ich wirklich richtig, richtig, richtig mega! Aber die ist für mich letztlich beinahe komplett untergegangen. Das Buch springt pausenlos zwischen verschiedenen Charakteren und Zeitebenen hin und her. Teilweise im Minutentakt, dann wieder Jahre in die Vergangenheit. Ich habe irgendwann den Überblick verloren und wurde abgehängt.

Die Protagonistin und ihre Geschichte und die Hintergründe finde ich interessant, aber ich habe es nicht geschafft einen Zugang zu Majas Emotionen zu finden. Sie war immer so distanziert. 

 

Die Auflösung, was hinter all dem steckt fand ich wie gesagt mega, das Ende aber leider nicht. Das hat mich komplett verwirrt und lässt mich unbefriedigt zurück. Schade!

 

Von mir bekommt das Buch leider nur ganz knappe 2 Sterne. Die Idee ist mega aber es ist einfach viel zu kompliziert und verwirrend.