Rezension

geheimnisvoll, märchenhaft, Romantik mit Gänsehauteffekt

So finster, so kalt - Diana Menschig

So finster, so kalt
von Diana Menschig

Bewertet mit 5 Sternen

Die erfolgreiche Juristin Merle leidet seit kurzem unter Albträumen, Nacht für Nacht wacht sie angsterfüllt und schweissgebadet auf. Da erfährt sie vom Tod ihrer Grossmutter, in deren Häuschen im  Wald sie nach dem Tode ihrer Mutter aufgewachsen ist und die von den Dorfbewohnern Oma Mago genannt und leicht spasshaft als Hexe bezeichnet wurde. Ausserdem gibt es hinter dem Haus noch einen verbotenen Garten mit einem geheimnisvollen Baum, der besonders die Dorfkinder magisch anzieht und über den jetzt niemand mehr wacht.Dieses Haus erbt sie nun zusammen mit einigen Papieren, die sie bald fasziniert zu lesen beginnt. Darunter befindet sich auch ein Bericht eines Hans vom Wald, der angeblich von einem Dämon besessen und exorziert wurde , verfasst von einem Mönch im Jahre 1647.
Diese Geschichte fasziniert Merle, sie beginnt nachzuforschen und trifft dabei auf den Sagenforscher Jakob Wolff, der ihr hilft und der eine so starke Anziehungskraft auf sie ausübt, dass sie Hals über Kopf eine Beziehung zu ihm eingeht,. Doch meint er es ehrlich? Bald geschehen geheimnisvolle Dinge, im Dorf verschwinden sogar Kinder.
Parallel zu Merles Erlebnissen wird die Geschichte vom Hans vom Wald erzählt, düster, spannend, geheimnisvoll, märchenhaft.
Am Ende verbinden sich dann die beiden Zeitebenen zu einem fulminanten Ende.
Diese Geschichte wirft ein ganz anderes Licht auf das bekannte Märchen von Hänsel und Gretel. Die Autorin verwebt hier zwei Handlungs- und Zeitebenen sehr geschickt  und einfallsreich, interpretiert ein altbekanntes Märchen auf eine völlig neue Art und Weise, ein wirklich gelungenes, fantasievolles Miteinander von Realität und Märchen, Vergangenheit und Gegenwart, das ich so noch nicht gelesen habe.
 Ein einzigartiges Buch mit Spannung und Geheimnis, Romantik und Gänsehaut, eine wundervolle Kombination. Ich hoffe, es gibt bald noch mehr davon, Grimmsche Märchen gibt es ja genug.