Rezension

gelungene Fortsetzung

Vati
von Monika Helfer

Bewertet mit 4 Sternen

Mit "Vati" erscheint der zweite autobiographische Roman von Monika Helfer nach dem ersten Band "Die Bagage".

Monika Helfer sucht in diesem Buch Erinnerungen an ihren Vati, Erinnerungen an einen Mann, der es in seinem Leben nicht leicht hatte. Kurz vor der Matura fand er sich auf dem Schlachtfeld des zweiten Weltkrieges wieder. Er verlor dort soviel mehr als sein Bein. Er verlor sich in seinen Büchern, die ihm Zeitlebens wichtig blieben. Traumatisierungen wurden damals nicht erkannt geschweige dann behandelt. Trotzdem erlebt Monika als Kind auch gute Zeiten in Tschengla, ein Hochplateau in Voralberg. Als die Mutter jung stirbt ändert sich ihr Leben drastisch, wird der Vater durch den Verlust doch für die Kinder nicht mehr wirklich greifbar.

Monika Helfer beschreibt ohne Zorn und Schuldzuweisungen ihren Vater mit all seinen Facetten, guten wie schlechten Eigenschaften und lässt mich als Leser wie einen gebetenen Zaungast daran teilnehmen. Die Trauer und den Schmerz war greifbar und die Rückblicke auf die Kindheit sind beeindruckend. Dies ist eine Biographie, die ohne viel Emotionaliät doch sehr nahe geht und zeigt, wie über Generationen hinweg Traumatisierungen weiter gegeben werden.

Für mich ein gelungenes Buch, dem ich sehr gerne 4 gute Sterne gebe.