Rezension

Großartig!

Der Verein der Linkshänder - Håkan Nesser

Der Verein der Linkshänder
von Håkan Nesser

Man mag es kaum glauben, aber „Der Verein der Linkshänder“ war meine erste Hakan Nesser-Lektüre! Daher kann ich nicht mit Vorwissen über die beiden Kommissare Van Veeteren und Barbarotti dienen, wie viele andere Leser. Denn beiden Kommissare haben bisher alleine ermittelt, wobei man auch sagen muss, dass Barbarotti hier wirklich nur eingeflochten wurde für die eingefleischte Leserschaft. Für die Geschichte selbst war Inspektor Barbarotti nicht notwendig aus meiner Sicht.

Dieser Krimi, der sich auf dem Cover auch Roman nennt, startet in den 50er Jahren wo 5 Jungs in der Schule umerzogen werden beim Schreiben von links nach rechts. Sie gründen einen Club, dem sich Zwillinge anschließen. Die Bande kann man fast sagen hatte im Dorf, Oosterby, keinen guten Ruf. Nach der Schulzeit verloren sie sich aus den Augen und trafen sich erst 1991 wieder mit Folgen. 4 der 5 starben und der Mörder war schnell gefunden: der 5.! Aber war er es wirklich? In der Gegenwart wird der Fall wieder aufgerollt.

Wie eingangs erwähnt, ist dies eigentlich ein Roman und kein Krimi, für mich war es eine Mischung, denn einerseits schafft es Nesser Spannung um den Fall aufzubauen und andererseits setzt er sich gekonnt mit den Veränderungen der Zeiten auseinander und reflektiert gekonnt in diesem Roman. In der Tat, wie oft bemängelt, schweift Nesser gerne vom Kern des Problems ab, aber auch genau da liegt auch die Stärke eines Schreibens.

Fazit: Sehr unterhaltsam und auf hohem Niveau geschrieben. Perfekt für Leser, die gerne in Krimis und auch in guter Literatur abtauchen!