Gut geschrieben
Bewertet mit 4 Sternen
"Winterbienen" stand auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises 2019 und das war voll verdient.
Egidius Arimond lebt in der Eifel. Wegen seiner Epilepsie konnte er nicht mehr als Lehrer arbeiten und kümmert sich um die Bienen, die schon sein Vater hielt. Die Bienenzucht liegt in der Familie, ein Vorfahr brachte sie aus den Alpen mit. Egidius ist im 2. Weltkrieg wehruntauglich und versucht unter dem Radar der Nazis zu bleiben, denn er könnte sonst als "lebensunwert" eingestuft werden. Trotz aller Gefahr schmuggelt er Juden zur belgischen Grenze. Aber eigentlich sehnt er sich nach einem ganz friedlichen Leben zusammen mit einer Frau.
Das Buch ist wie ein Tagebuch von Egidius aufgebaut, eingestreut sind die Texte des Vorfahren Ambrosius und Zeichnungen von Kriegsflugzeugen, die an den Bruder von Egidius erinnern, der Bomberpilot ist. Das macht das Buch abwechslungsreich. Insgesamt ist es sehr intensiv geschrieben, man kommt der Figur des Egidius mit allen Fehlern und Schwächen sehr nahe.
Mit hat der Schreibstil sehr gefallen, er ist nüchtern, aber nicht ohne Emotionen.
Ein lesenswertes Buch!