Rezension

Im Alten Land

Apfelblütenzauber - Gabriella Engelmann

Apfelblütenzauber
von Gabriella Engelmann

Bewertet mit 5 Sternen

Die Begleitumstände im Leben ändern sich. Die drei Freundinnen Nina, Stella und Leonie sind noch immer sehr gut miteinander befreundet und wohnen in der Villa, in die sie vor 6 Jahren alle eingezogen waren.
Aber die ersten Veränderungen stehen an.
Die Villa soll verkauft werden, denn Stella wird mit ihrer Familie nach Husum ziehen.
Leonies Eltern, die im Alten Land einen Hofladen betreiben und Feriengäste in ihrer Pension betreuen, bitten diese um Hilfe. Leonies Mutter möchte sich nun endlich selbst verwirklichen und die Kulturreise machen, die sie schon seit Jahren machen wollte. Es passte zeitlich nie und ihre Wünsche wurden immer hintenan gestellt. Aber nun ist es Zeit für sie, Nägel mit Köpfen zu machen. Das heißt für Leonie, dass sie daheim ihren Vater unterstützen muss, denn Hofladen und Gästebetreuung scheinen ihn zu überfordern.
Nicht gerade vor Begeisterung sprühend macht sie sich auf den Weg ins Alte Land ...

"Apfelblütenzauber" ist die Fortsetzung des vor Jahren erschienenen Romans "Eine Villa zum Verlieben". Man kann es auch als Einzelband lesen, Spaß macht es jedoch, wenn man erst den Vorgänger liest, um die Protagonisten kennenzulernen.
Wieder sind die Protagonisten die drei Freundinnen Nina, Stella und Leonie, wobei es in diesem Buch hauptsächlich um Leonie geht.

Als Leonies Mutter sie anruft und ihr mitteilt, dass sie eine Reise antreten wird und sie bittet, doch derweil bei ihrem Vater auszuhelfen, ist sie nicht begeistert und versucht den Gedanken zu verdrängen, wieder ins Alte Land zu ziehen. Sie als Großstädterin kann und will sich nicht mit dem Gedanken an die Enge und Ruhe im Ländlichen anfreunden.
Und doch passiert es, dass sie, dort wieder ansässig, merkt, wie schön es doch dort eigentlich ist.
Trotzdem sie nun weitab vom Schuss ist, besteht weiterhin die Beziehung zu ihren Freundinnen, die ihr weiterhin mit Rat und Tat zur Seite stehen, sich auch nicht zu fein sind, einfach mal im Alten Land vorbeizukommen und bei ihr nach dem Rechten zu sehen.
Zwischenzeitlich hat Leonie auch noch ihren Job verloren, so dass es momentan so aussieht, als läge ihre Zukunft tatsächlich im Alten Land, bei ihren Eltern.
Aber es gibt auch noch angenehme Aspekte, die sich ihr bieten, männliche zum Beispiel.

Leonie hat einen langen und manchmal holprigen Weg vor sich, bis sie ihr Ziel erreicht, aber sie hat das große Glück, nicht allein zu sein.

Nachdem ich dieses zauberhafte Buch beendet habe, überkam mich der Reisedrang. Das Alte Land muss man lieben, wenn man es so wiedergeben kann wie die Autorin Gabriella Engelmann. Ich wünschte mir mehr als einmal, ich könnte mich sofort auf die Socken machen und selbst hinfahren, um alles mit eigenen Augen zu sehen.
Aufgrund der Beschreibungen vom Alten Land fühlte ich mich in die Landschaft hineinversetzt, roch die Blüten und sah vor meinem inneren Auge die Blütenpracht. Sieht so aus, als sollte ich tatsächlich mal die Sache in Angriff nehmen.

Die Autorin Gabriella Engelmann kann anfassen bzw. schreiben, was sie will. Ich will es lesen, weil mich ihre Bücher ansprechen. Mit ihrem mitreißenden, lockeren Schreibstil nimmt sie den Leser mit in ihre Geschichten, lädt sie dort ab und entlässt sie erst, wenn man das Buch vollendet hat. Keine Chance, dort wieder herauszukommen, will man auch gar nicht.

Die sympathischen Protagonistinnen haben es mir wieder angetan. Leonie habe ich besonders in mein Herz geschlossen und ich hoffte sehr, dass sie ihr Glück finden möge.
Mit diesem Buch heißt es nun Abschied nehmen von drei Freundinnen, die ich sehr gern begleitet habe. Ich habe mit ihnen gelacht, geliebt, gelitten und geweint, konnte mich aber ebenso mit ihnen freuen über all das, was ihnen so im Laufe der Jahre geschehen ist.

Auch möchte ich nicht versäumen, noch kurz auf das Cover einzugehen. Ich finde es einfach zauberhaft, von der Gestaltung wie auch vom Motiv. Als Pluspunkt kommt noch die Haptik des Umschlages hinzu, der mit Rillen geprägt ist. Es fässt sich einfach toll an.

Wieder ein Buch von Gabriella Engelmann, das man unbedingt gelesen haben sollte. Ich empfehle es sehr gern weiter. Wer es nicht liest - selber schuld.

Kommentare

Arietta kommentierte am 15. April 2015 um 13:00

Danke für deine Hervoragende Rezesion , so kann man sich ein ungefähres Bild des Romans machen.