In guten wie in schlechten Zeiten
"Für ihn war ihre Gegenwart so wichtig wie die Welt. Und wie die Sterne in ihr. Wenn sie ein Beweis für das Gute in dieser Welt war, dann war es Wunder genug, an ihrer Seite durchs Leben zu gehen."
Inhalt
Gerry und Stella Gilmore fliegen für ein verlängertes Wochenende von Glasgow nach Amsterdam. Dort wollen sie nicht nur die Stadt erkunden, sondern auch etwas für ihre ins Wanken geratene Ehe tun. Eigentlich lieben die beiden sich, aber Stella kommt nur schwer damit zurecht, dass der Alkohol in Gerrys Leben eine zu große Rolle einnimmt. Und sie hat einen Plan, den sie in Amsterdam umsetzen möchte und der alles, was die beiden sind und waren für immer beenden könnte …
Meine Meinung
„Schnee in Amsterdam“ ist die Geschichte von Gerry und Stella, einem älteren Ehepaar aus Glasgow. Die beiden sind schon viel Jahre zusammen und lieben einander. Es entsteht sogar der Eindruck, dass Gerry Stella ein wenig mehr liebt (siehe Zitat oben). Dennoch hat er ein Alkohol-Problem, welches die Beziehung erschwert und der streng-gläubigen Stella zunehmend die Freude an dem gemeinsamen Leben nimmt. Beide verbindet ein Ereignis aus der Vergangenheit, in der sich Stella etwas geschworen hat, was nun in Amsterdam verwirklichen möchte. Sie hat vor Gott nun Gelübde abgelegt und möchte nun ihrer Pflicht nachkommen. Einer Pflicht, in der Gerry jedoch keine Rolle mehr spielen würde …
Bernard MacLaverty erzählt seine Geschichte auf sehr ruhige, schnörkellose, melancholische Art und zeichnet mit seinen Figuren ein Portrait eines Paars, das sich verloren hat. Es ist das Bild einer gescheiterten Ehe, die man nicht scheitern sehen möchte, weil man die Protagonisten sympathisch findet und ihnen Glück wünscht, spürt man doch, dass sie sich nicht gleichgültig sind und sich immer noch um den anderen Sorgen.
Immer wieder erfährt der Leser auf den Wegen durch Amsterdam mehr über das gemeinsame Leben von Gerry und Stella. Doch ein Ereignis, welches auch mit den Auseinandersetzungen in Irland in Verbindung steht, hat einen gravierenden Einfluss auf beide gehabt und ist auch viele Jahre später unvergessen.
Werden die beiden es schaffen sich wieder zusammenzuraufen? Geben sie einander noch eine Chance?
Fazit
„Schnee in Amsterdam“ zeichnet das Bild einer gescheiterten Ehe. Ruhig, melancholisch und überzeugend – Leseempfehlung!