Rezension

Keine spannende aber dafür rührende Geschichte

Schnee in Amsterdam - Bernard MacLaverty

Schnee in Amsterdam
von Bernard MacLaverty

Bewertet mit 3 Sternen

Stella und Gerry verbringen gemeinsam ein verlängertes Wochenende in Amsterdam. Sie wollen die Stadt erkunden und etwas für ihre Ehe tun. Sie lieben sich aber in den vier Tagen treten tiefe Risse in ihrer Beziehung zutage. Und es wird klar, dass Stella einen ganz eigenen Plan verfolgt. Dieser Plan hängt mit Amsterdam zusammen, dem Beginenhof, und mit einem Gelübde, das Stella einst getan hat. Gerry dagegen, ehemaliger Architekt, hat weitgehend abgeschlossen mit seinem Leben, in dem der Alkohol eine zu große Rolle spielt. Während ihrer Reise drängt allmählich ein Ereignis aus ihrer gemeinsamen Vergangenheit in Belfast, Nordirland, immer stärker an die Oberfläche, etwas, das ihr ganzes Leben geprägt hat. Am Ende zeigt sich, wie tief der Graben zwischen ihnen wirklich ist.

 

Das Cover ist unglaublich schön und auch der Klappentext hatte mich neugierig gemacht.

Der Autor erzählt die Geschichte in einem eher ruhigen und rührenden Stil. Wer hier etwas aufregendes und spannendes erwartet, ist falsch. Es ist eine einfach erzählte Geschichte in denen der Autor zwischen den Zeilen ein ganzes Lebenspanorama entwickelt.

Der Schreibstil ist sehr gewöhnungsbedürftig und auch die Schriftgröße war nicht besonders angenehm. Das Buch hat keine typischen Kapitel, stattdessen gab es Absätze welches das lesen etwas angenehmer machte.

Gut finde ich den Perspektivenwechsel zwischen Stella und Gerry, so wurde die Ehe aus beider Sicht beschrieben.

Nach und nach merkt man auch die eisige Kälte innerhalb der Ehe. Hier ein passendes Zitat Stella's „Wie gut, dass wir einander zum Ignorieren haben.“

Gerry und Stella sind zwei wirklich sehr sympathische Charaktere, wobei Stella mir doch ab und an nervig war. Leider jedoch waren mir beide zunehmend gleichgültig. Dennoch konnte ich mich sehr gut in beide hineinversetzen und konnte beide gut verstehen. Die Gesprächsversuche zwischen Gerry und Stella fand ich langweilig.

Ebenso unklar ist für mich, welche Rolle die Vergangenheit der beiden in Irland und ihre Erlebnisse mit dem IRA-Terrorismus für ihre gegenwärtige Beziehung hat.

Das Buch bleibt bis zum Ende hin offen und vorher hat man keine Ahnung ob die Ehe der beiden überhaupt noch bestehen bleibt.

Die Geschichte ist sehr realitätsnah, ich denke die beschriebenen Probleme sind keine Seltenheit und sind auch nicht unbekannt. An einigen Stellen habe ich mich bzw. meine Beziehung wieder erkannt. Ich habe mich leider bis zum Schluss mit dem Buch schwer getan. Mich hat das Buch nicht sonderlich gefesselt und was genau mir das Buch sagen möchte, ist mir bis heute noch nicht ganz klar.