Rezension

Kein Bedarf mehr am letzten Band

After love
von Anna Todd

Bewertet mit 2 Sternen

Nach Jahren ohne Kontakt trifft Tessa wieder auf ihren Vater, den sie nur negativ als Alkoholiker in Erinnerung hat. Er freut sich, seine Tochter wiederzusehen, und verspricht, sich zu bessern. Wird ihm das gelingen? Tessa steht kurz vor ihrem Umzug nach Seattle. Noch hat sie Hardin nichts davon verraten, schließlich kennt sie seine Meinung dazu. Die Frage bleibt, ob die beiden zusammenbleiben können, wenn sie doch so grundverschieden sind und ihnen immer neue Steine in den Weg gelegt werden.

Tja, ja, das war also Teil 3 der berühmt berüchtigten After-Reihe von Anna Todd. Dass ich knapp zwei Monate für den Roman  und noch länger für diese Rezi gebraucht habe, sollte schon einiges darüber aussagen :D

Tessas und Hardins Beziehungskiste ist ein ewiges Hin und Her. Mal fallen sie übereinander her, dann wieder geben sie alles, um sich gegenseitig wehzutun. Zwar hat es innerhalb der Bücher eine Entwicklung gegeben, in der sich wenigstens Hardin etwas gebessert hat, dennoch nervt dieses Unstete zwischen den beiden in einer Tour. Weder sprechen sie Probleme offen an, noch sagen sie sich immer die Wahrheit. Die beiden verletzen sich gegenseitig, obwohl sie es mittlerweile eigentlich besser wissen sollten.

Die Charakterentwicklung sowie Storyverlauf kamen mir viel zu oft gestellt und daher nicht 'echt' vor.
Eine der Nebenfiguren beispielsweise macht in dem Roman einen großen Wandel durch. Beim Leser sollte das wohl einen großen Schockmoment auslösen, mir kam nur der Gedanke: What the Fuck?
Der Wandel der Figur ist so unglaubwürdig und aus dem Blauen heraus, dass ich wirklich lachen musste. Ich denke, wenn man noch einmal zurückblättern würde, um nach Hinweisen zu suchen, dass dieser Wandel irgendwann eintreten würde, stünde man mit leeren Händen da.
Ebenso fand ich Tessas und Hardins Verhaltensweisen oftmals unrealistisch. Mittlerweile habe ich zwar verstanden, dass sie sich unglaublich gerne verletzen, aber warum manipuliert Hardin Tessas Wohnungssuche, sodass die in einer neuen Stadt ohne Dach unter dem Kopf ankommt. Ist das Liebe?

Für mich ist die Reihe eine einzige Abwärtskurve. Für einen Roman war der ewige Kampf zwischen den beiden ganz amüsant, und man hat sich selber immer wieder dabei ertappt, wie man sich auf der einen Seite nicht vom Buch lösen konnte und auf der anderen Seite häufig mit den Augen gerollt hat. In After Truth überwog dann schon das Genervtsein, hauptsächlich durch Tessas Aktionen. Hier gingen mir wieder beide sehr auf die Nerven, sodass für mich feststeht, dass After Love mein Ende dieser holprigen Reihe ist. Noch einmal 500 Seiten ewiges Drama möchte ich mir nicht antun.

Habt ihr die gesamte Reihe gelesen? Wenn ja, lohnt sich der letzte Teil vielleicht doch, oder geht es in gewohnter Liebe-Hass-Manier weiter?
 

Kommentare

Mrs. Moriarty kommentierte am 29. November 2016 um 20:19

Ich glaube Du kannst getrost auf den Rest verzichten. Ich frage mich, wie man vier Romane brauchen kann um eigentlich immer wieder das Gleiche zu erzählen... Manchmal schafft sie ja nicht einmal das ganze Kapitel, bis die beiden sich wieder trennen *gg*