Rezension

Kein Wohlfühlbuch

Macht -

Macht
von Heidi Furre

Bewertet mit 4 Sternen

Macht ist die Geschichte einer jungen Frau, die vergewaltigt wurde und diese Vergewaltigung verdrängt hat, bis sie sie Jahre später wieder mit aller Wucht einholt.
Die Geschichte beschreibt die Gefühle und Handlungen der jungen Frau auf eine durchaus bildliche Art und stellt dabei gerne nur indirekte Verbindungen her, sodass man sich als Leser seinen Teil denken muss. Vieles an den Geschehnissen erinnert an viele metoo Geschichten, Geschichten von Frauen, denen nicht geglaubt wird und die an ihrem eigenen Verstand zweifeln. Die Sprache des Buchs ist oft bildgewaltig und vermittelt das ein oder andere Gefühl mit einem durchaus heftigen Bild. Das Buch ist definiti kein Wohlfühlbuch (wie man es bei der Thematik wohl vermuten würde). Ich habe es an vielen Stellen nicht geschafft, die Protagonistin zu verstehen. Sie begeht viele merkwürdige Handlungen und hat viele merkwürdige Gedanken, die wohl einfach ihre Art des Copings mit der Situation sind. An manchen Stellen wirken die Gedanken wie ein Hohn gegenüber anderen Vergewaltigten, was ziemlich schwierig ist. Insgesamt ist Macht ein sehr interessantes Buch und zeigt eine ungewohnte Sichtweise, zu meinen Favoriten wird es jedoch nie gehören.