Rezension

Perspektivenwechsel

Macht -

Macht
von Heidi Furre

"Macht" erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die von einer Vergewaltigung betroffen ist und diese lange Zeit verdrängt hat, bis sie Jahre später mit aller Wucht auf sie zurückkommt. In der Erzählung werden die Gefühle und Handlungen der Protagonistin auf eindrückliche Weise beschrieben, wobei oft nur indirekte Verbindungen hergestellt werden, die Raum für eigene Interpretationen lassen. Viele Aspekte der Handlung erinnern an Erfahrungen von Frauen, die in der #metoo-Bewegung thematisiert wurden, in denen ihnen oft nicht geglaubt wird und sie an ihrem eigenen Verstand zweifeln. Die Sprache des Buches ist sehr bildhaft und emotional, wobei bestimmte Gefühle mitunter drastisch dargestellt werden. An manchen Stellen fand ich es schwierig, die Gedanken und Handlungen der Protagonistin nachzuvollziehen, da sie oft ungewöhnlich und schwer verständlich sind. Dabei wirkt es an einigen Stellen, als ob sie anderen Opfern von sexueller Gewalt nicht ausreichend Empathie entgegenbringt, was ich als kritisch empfinde. Insgesamt ist "Macht" ein sehr interessantes Buch mit einer ungewöhnlichen Perspektive.