Rezension

Kein Young/New Adult Roman sondern Jugendroman

Du bist das Licht in meiner Welt -

Du bist das Licht in meiner Welt
von Emily Stopp

Bewertet mit 2.5 Sternen

„Du bist das Licht in meiner Welt“ von Emily Stopp ist eine Liebesgeschichte zweier junger Erwachsener, deren Beziehung in jungen Jahres als Nachbarskinder und beste Freunde startet und später nach einem überraschendem Wiedersehen zu einer Liebesbeziehung mit kleinen Hürden mündet. 

Durch das Alter der ProtagonistInnen befinden wir uns im Genre der Young/New Adults. Hier wurde meiner Meinung nach der größte Fehler des Buches begangen. Hätte man die ProtagonistInnen um 3-4 Jahre jünger gewählt und entsprechend das Setting der Geschichte angepasst, so hat dies wesentlich besser zum Schreibstil der Autorin und Verhalten der Charaktere gepasst. 

Die Autorin bedient sich einem sehr detailliertem und deskriptivem Schreibstil, der es für mich erschwerte in die Geschichte hineinzufinden und das Lesen ermüdete. Es werden exakte Bilder der gesamten Szenerie in den Köpfen der Leser geschaffen, was zum einen das Fantasieren während des Lesens erschwert und zum anderen dem ganzen einen Drehbuchcharakter verleiht. Zusätzlich werden dadurch sehr viele Details aus Alltagssituationen beschrieben, die keine Relevanz für die Geschichte haben und dem Ganzen eher den Charakter des Tagebuchs einer 14-jährigen Person geben. Neben der Alltagssituationen werde darüber hinaus die Charaktereigenschaften der zwei Hauptprotagonisten exakt bezeichnet, was das eigene Erschaffen der Figuren im Kopf ebenfalls nicht zulässt. 
Neben dem eher „jungen“ Schreibstil werden zusätzlich viele Situationen sehr romantisiert, sodass alles sehr perfekt und wie in einer Traumwelt erscheint. Auch werden häufig Parallelen zur „realen“ Welt gezogen, durch klare Benennung von KünstlerInnen und Serien (insb. Gilmore Girls und Taylor Swift) und dem direkten zitieren und beschreiben von Szenen. Ich finde es charmant wenn eigene Vorlieben von AutorInnen in Büchern wiederzufinden sind und man eventuelle Inspirationen durch subtile Erwähnungen oder Beschreibungen erkennt. Aber hier ist es einfach viel zu präsent, was ebenfalls ermüdend war. 

Neben der Kritik des Schreibstils muss ich zu der Geschichte selbst sagen, dass sie soweit ganz nett war. Während des gesamten Buchs ist klar, dass es eine Hürde geben wird, die die Beziehung der beiden auf die Probe stellen wird. Aber auch diese Hürde ist leider durch das Verwenden sehr vieler Hinweise im Vorfeld keine große Überraschung beim Lesen gewesen, noch ist die Bewerkstelligung der Problematik zu romantisiert und weniger überraschend. Insbesondere ist es schade, wie schnell die Thematik abgehandelt wird, wenn im Vorfeld so viel darauf hingearbeitet wurde. 

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass mir der Schreibstil viel zu jung war und es auch der Geschichte an Raffinesse, Inhalt und Besonderheit gefehlt hat, weshalb ich dem Buch nur 2,5/5 Sterne geben kann. Ich denke für LeserInnen im Alter von 12-16 Jahre kann es ein ganz netter Roman sein. Für LeserInnen, die auf der Suche nach einem guten Young oder New Adult Roman sind rate ich davon eher ab.