Rezension

Kommt eher langsam in Gang

Die Wahrheit -

Die Wahrheit
von Mattias Edvardsson

Bewertet mit 3 Sternen

Ich mag die Schweden-Krimis von Mattias Edvardsson immer total gern, weil der Spannungsaufbau sehr subtil ist und viel zwischen den Zeilen passiert. Dieses Buch kam eher langsam in die Hänge nur um auf den letzten Seiten dann absolut alles umzuwerfen. Überraschend, lässt aber viele Fragen offen.

 

Zum Inhalt: Karla finanziert ihr juristisches Studium mit einem Reinigungsjob bei den Rytters. Regina Rytter scheint schwer krank zu sein und kann kaum jemals das Bett verlassen. Doch dann komm Karla ein erschreckender Verdacht. Als das Ehepaar ermordet aufgefunden wird, steht nicht nur Karla selbst im Fokus der Ermittlung, sondern auch ihr Vermieter Bill, mit dem sie sich inzwischen angefreundet hat.

 

Die Geschichte wird aus wechselnden Perspektiven erzählt, die schon deutlich vor dem Mord beginnen. Die Haupthandlung wird immer wieder von den Polizeiprotokollen der Vernehmungen unterbrochen, was ich ein nettes Stilelement finde, um dem Leser schnell Background-Wissen zu vermitteln. 

 

Die Charaktere fand ich diesmal alle auf ihre eigene Art äußerst unsympathisch, aber tatsächlich hätte ich keinem von ihnen einen kaltblütigen Doppelmord zugetraut, weshalb ich lange unsicher war, worauf diese Geschichte eigentlich hinauslaufen soll. In den letzten 100 Seiten macht das Buch eine komplette Wende durch und hat mich tierisch überrascht. Das hat bei mir noch mal ein bisschen was rausgerissen, denn bis dahin fand ich die Geschichte eher unspektakulär. Leider bleibt dadurch am Ende die Logik ein bisschen auf der Strecke und es bleiben sehr viele offene Fragen zurück. 

 

Insgesamt nicht unbedingt mein Lieblingsbuch des Autors, lässt sich aber leicht und flüssig lesen und ist ein netter, wenn auch großteils unspektakulärer Krimi für Zwischendurch.