Rezension

Ungewöhnlicher Krimi

Die Wahrheit -

Die Wahrheit
von Mattias Edvardsson

Bewertet mit 4.5 Sternen

Dieses Buch war mein erster Krimi von Mattias Edvardsson und es ist garantiert nicht mein letztes.

Form und Inhalt des Buches sind ganz anders, als man es bei anderen Krimis gewohnt ist. Es gibt keine Ermittler, die nach dem Täter oder der Täterin suchen, sondern einige der Figuren erzählen ihre Sicht der Geschichte in kurzen Kapiteln. Eingestreut sind Ermittlungsprotokolle der Polizei und Zeitungsauschnitte.

Es geht um den Mord an einem Arzt und seiner Frau. Verdächtig ist Bill, ein alleinerziehender Vater, seine Frau ist an einem Gehirntumor gestorben. Da er in Geldnöten ist, vermietet er ein Zimmer an Karla, die bei der ermordeten Familie Rytter als Putzfrau gearbeitet hat. Eine weitere Hauptrolle spielt Jennica, eine Freundin von Bills Frau und die Geliebte von Steven Rytter.

Bis zum Schluss hat man keine Ahnung, wer die beiden wirklich umgebracht hat. Wie in einem Kaleidoskop wechseln die Aspekte immer wieder, je nachdem, wer gerade "spricht". Alle haben Dreck am Stecken und es gibt viele Zwischentöne zwischen schwarz und weiß. Mal hat man Mitleid, dann wieder ist man entsetzt über die Kaltblütigkeit der Hauptfiguren. Das ist ungeheuer spannend geschrieben und wegen der kurzen Kapitel recht leicht zu lesen.

Auch wenn am Schluss "der Vorhang zu und einige Fragen offen" ist, so fand ich das Buch doch sehr ungewöhnlich und ungewöhnlich gut. Hier gibt es eine unbedingte Leseempfehlung!