Rezension

Mit Hulda unterwegs in Berlin

Fräulein Gold. Scheunenkinder - Anne Stern

Fräulein Gold. Scheunenkinder
von Anne Stern

Eine nahtlose Fortsetzung des ersten Teils.

Das Cover:

Das Cover hat mich sehr angesprochen. Es strahlt die Atmosphäre der damaligen Zeit aus und ist natürlich an Band 1 angelehnt. Eine sehr gelungene und neugierig machende Buchpräsentation.

 

Die Geschichte:

Hebamme Hulda wird ins Scheunenviertel vermittelt und trifft dort auf eine jüdische Familie, die nach sehr strengen Regeln lebt. Sie versucht, das Vertrauen der Gebärenden zu gewinnen, was ihr auch gelingt. Als bei einem Kontrollbesuch der kleine Junge verschwunden und die junge Frau kaum ansprechbar ist, macht sich Hulda auf die Suche. Sie stößt auf Geheimnisse und Ablehnung und gerät in einen Pogrom, was sie in Gefahr bringt.

 

Meine Meinung:

Eine nahtlose Fortsetzung des ersten Teils. Dieses Mal geht es 1923 mit Hulda ins Scheunenviertel. Ich habe die toughe und furchtlose junge Frau sehr in Herz geschlossen und alle anderen Protagonisten imponieren durch ihre fein ausgearbeiteten Charaktere. Es sind Figuren, die uns lebhaft die Geschichte vorleben und uns mitnehmen. Die Autorin lässt die Leserschaft tief ins Berliner Milieu der Zeit eintauchen. Sie schreibt in einer leicht verständlichen und flüssigen Sprache, die an ausgewählten Stellen die Berliner Dialektik aufblitzen lässt. Sie zeigt damit, wie Berliner in ihren Gedanken und ihrer Mentalität mit dem Leben klarkommen und lässt uns in ihre Seelen schauen. Die Zeitgeschichte ist wie immer exzellent recherchiert und fein eingearbeitet. Die Perspektivwechsel sorgen für den wohldurchdachten Spannungsbogen, sodass der zweite Teil ebenso empfehlenswert ist, wie das erste Buch der Trilogie.

Ich spreche meine ausdrückliche Leseempfehlung aus.

Heidelinde von Friedericke Bücherblog