Rezension

Nicht so gut wie erwartet

Lügen über meine Mutter -

Lügen über meine Mutter
von Daniela Dröscher

Das Buch "Lügen über meine Mutter" war mir aufgrund des Klappentextes ins Auge gefallen. Besonders, dass es um eine starke Frau gehen sollte, die ihr Leben lang für ihre Selbstbestimmung kämpft.

Leider wurden meine Erwartungen beim Lesen aber nicht erfüllt, denn ich habe die Mutter weder als stark noch als für ihre Selbstbestimmung kämpfend erlebt. Im Gegenteil - sie ist komplett gefangen in der Ehe mit Elas Vater. Ihr Mann macht sie und ihr Übergewicht für alles verantwortlich, was in seinem Leben schief läuft. Und die Mutter lässt quasi alles mit sich machen. Sogar als sie ein Vermögen erbt, lässt sie es zu, dass ihr Mann es nach und nach zu einem Großteil ausgibt, anstatt die Gelegenheit zu nutzen, sich aus dieser Ehe zu befreien. Okay, es ist ein autobiographischer Roman, also hat die Autorin die Geschichte so erzählt, wie sie war, aber mich hat das mit sehr ambivalenten Gefühlen zurück gelassen. Vielleicht wäre das anders gewesen, wenn ich die zwischendurch eingeschobenen Reflexionen der erwachsenen Ela als Bereicherung empfunden hätte, aber dem war leider nicht so. 

Mein Fazit: Das Buch lies sich gut lesen, es blieb aber deutlich hinter meinen Erwartungen zurück. Und die Nominierung für den Buchpreis kann ich nicht wirklich nachvollziehen.