Rezension

Nicht so überzeugend wie seine Vorgänger!

Mythos Academy - Frostkiller
von Jennifer Estep

Estep, Jennifer – Frostkiller

 

Worum geht’s?

Im sechsten und letzten Teil der Mythos-Academy-Reihe ist es endlich soweit: die finale Schlacht steht vor der Tür und Gwen muss wie Nike’s Champion handeln, wenn sie die Welt, in der sie und ihre Freunde leben, vor den Schnittern und dem Chaosgott Loki retten möchte. Aber bevor sie herausgefunden hat, wie sie den bösen Gott endgültig töten kann, wird ihre Großmutter von den Schnittern entführt und sie muss handeln…

 

Schreibstil

Wie gewohnt von Jennifer Estep lässt sich auch Frostkiller wieder wahnsinnig schnell verschlingen. Sie schreibt sehr unkompliziert, manchmal war ich allerdings schon ein bisschen genervt von Sätzen, die sie irgendwie ständig verwendet hat – kann aber sein, dass mir das nur so extrem aufgefallen ist, weil ich selbst schreibe.

 

Meine Meinung

Nach sechs Bänden bin ich mittlerweile froh, dass ich am Ende angelangt bin. Diese Rezension solltet ihr auf jeden Fall vor dem Hintergrund sehen, dass die Reihe insgesamt sehr gut geschrieben ist und viel Spaß gemacht hat, aber auch nicht unbedingt zu meinen absoluten Lieblingen gehört.

Gut gefallen hat mir der Wandel, den Gwen in diesem Buch durchgemacht hat. Sie ist zu einem wahren Champion geworden, sie ist quasi an der Herausforderung gewachsen und wurde zu einem unglaublich starken, jungen Mädchen, dass ihr Wohl hinter das aller stellt. Damit wurde sie zu einer großartigen Heldin, die absolut nachvollziehbar gehandelt hat.

Aber leider gab es auch eine Menge Dinge, die mir nicht so gut gefallen haben.

Ich hatte vor allem das Gefühl, dass sich die Geschichte immer nur wiederholt. Immer wieder geraten sie in einen Hinterhalt der Schnitter, aber können sich natürlich daraus retten, indem sie alle Schnitter umbringen (außer Vivian und Agrona natürlich, denn die fliegen auf ihren Schwarzen Rocks ja immer weg), aber nie – wirklich niemals – stirbt einer von den Guten.

In den ersten Kämpfen (damit beziehe ich mich auch auf die Vorgängerbände) war das ja noch in Ordnung, aber irgendwann wird es ungläubig. Die Schnitter sind schließlich ebenso wie die anderen zu den Akademien gegangen und haben dort das Kämpfen gelernt. Also sollten sie eigentlich gleichberechtigte Gegner sein, aber es fühlt sich an, als wären das alles richtige Schnapsnasen, die nichts auf die Reihe kriegen.

Und das nimmt natürlich die Spannung heraus, denn so weiß man als Leser, dass am Ende sowieso alle überleben. Man spürt keine richtige Bedrohung mehr, was die Autorin leicht hätte ändern können, indem sie ein paar wohlplatzierte Opfer gebracht hätte.

Zudem wurde ich das Gefühl nicht los, dass dieses Finale nichts Neues war. Es bot keine Überraschungen, keine wirklich fühlbare Spannung, aber dafür jede Menge Parallelen zu anderen Finalen. Das liegt vielleicht auch daran, dass Finale so geschrieben werden, wenn sie in einem bestimmten Genre stattfinden, aber andererseits sind Regeln doch dazu da, um gebrochen zu werden.

 

Fazit

Ich glaube, dass die Reihe mit ein bisschen mehr Mut zu richtigen Katastrophen noch sehr viel mehr hergegeben hätte. Sie hätte grandios werden können, so bleibt sie jedoch durchschnittlich gut. Trotzdem habe ich die Zeit mit Gwen und ihren Freunden genossen und werde mich jetzt an Jennifer Esteps andere Reihe machen!