Rezension

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Nichts für Fans des Genres...

T.R.O.J.A. Komplott - Ortwin Ramadan

T.R.O.J.A. Komplott
von Ortwin Ramadan

„TROJA Komplott“ ist von Ortwin Ramadan geschrieben und 2015 bei Coppenrath erschienen. Es handelt sich um ein Jugendbuch, das für 14-17 Jahre empfohlen wird. Das Buch hat ein sehr großes Schriftbild. Vor und hinter jedem Kapitel wird freier Platz gelassen. Wir haben es hier also mit einem Jugendbuch zu tun, das nur augenscheinlich 382 Seiten hat. In Wirklichkeit sind es mit Sicherheit viel weniger.

Die Handlung klingt laut Klappentext zunächst wirklich spannend:

„Du wirst beobachtet, jeden Tag, 24 Stunden live. Und deine Augen sind die Kamera! Gesundheit ist Pflicht. Mit dieser Philosophie ist der 21-jährige Nico aufgewachsen. Wie alle anderen US-Bürger trägt auch er Nanobots in seinen Blutbahnen, die seinen Körper rund um die Uhr überwachen und sogar kleine Operationen vornehmen können. Als Nico als frischgebackener FBI-Agent für das Geheimprojekt T.R.O.J.A. rekrutiert wird, erfährt er allerdings, dass die kleinen Helfer im Körper noch wesentlich mehr können. Wenige Klicks genügen und die Nanobots docken sich an den Sehnerv an. Und schon erhalten die Ermittler Bilder, die direkt aus dem Kopf einer verdächtigen Zielperson kommen. Nico ist fasziniert. Das ist die Revolution im Kampf gegen Kriminalität und Terrorismus. Mit Feuereifer macht der junge Agent sich an seine erste Observation. Doch schon bald kommen ihm Zweifel. Warum ist die 20-jährige Beta überhaupt auf der Liste der Geheimdienste? Und wer steht eigentlich hinter T.R.O.J.A.? Als Nico das Projekt hinterfragt, wird er selbst zum Gejagten. Und vor den Spionen in seinem eigenen Körper scheint es kein Entrinnen zu geben …“

…leider verrät der Klappentext jedoch auch alles, was im Buch passiert. Nur das Ende und der Anfang nicht, sie bleiben unerwähnt, sind jedoch auch wenig spektakulär.

Diesem Buch fehlt Tiefgang. Die Handlungen der Hauptcharaktere Nico und Beta erfolgen sehr schnell aufeinander und passen nicht richtig zusammen. Erst ist ein Charakter sehr naiv und versteht die Zusammenhänge nicht, die sich dem Leser schon längst erschlossen haben und eine Seite später handelt er dann genau so, wie der Leser es bereits erwartet hat. Die angedeutete Liebesgeschichte empfinde ich beinahe schon als überflüssig. Insgesamt sind die Charaktere nur oberflächlich beschrieben. Was fühlen sie? Was denken sie wirklich?

Die Umwelt wird nicht ausreichend beschrieben. Was haben die Nanobots für Auswirkungen auf das Leben? Was bedeuten sie in der Realität? Wieso kann die Gesundheitspolitik, die nahezu diktatorische Züge aufweist, so durchgezogen werden??? Einem Menschen vorzuschreiben, was er isst, ist doch nahezu unmöglich. Wie konnten die Bio-Chips implantiert werden? Damit muss ja irgendwann angefangen worden sein… und damals nicht bei Babys. Und vor allem: Was bedeutet das Ende des Buches für die Realität? Eigentlich müsste doch ein Krieg ausbrechen – wieso gibt es ein Märchenende? Viele Fragen, zum Beispiel auch die danach, woher Beta eigentlich die neuen Nanobots hat, bleiben unbeantwortet.

Abschließend würde ich sagen, dass dieses Buch für jüngere Leser geeignet ist, die noch nicht so viel Leseerfahrung in diesem Genre haben. Ich bin leider ziemlich enttäuscht und hätte einfach mehr erwartet.