Rezension

Überwachung Tag und Nacht

T.R.O.J.A. Komplott - Ortwin Ramadan

T.R.O.J.A. Komplott
von Ortwin Ramadan

Bewertet mit 4 Sternen

Stell dir vor, du wirst jeden Tag 24h live überwacht. Das kann sich keiner vorstellen und genau das vermittelt Ortwin Ramadan. Dabei ging es eigentlich nur um eine Gesundheitsreform, die die Ausgaben drosseln sollte. Dafür wurden Gesetze erlassen, sodass jeder US-Bürger Nanobots in seinem Körper mit sich trägt.

Die Geschichte wird aus drei Sichten erzählt: Einmal aus der Sicht von Nico, der am Anfang des Buches die FBI-Academy besucht und dort sehnsüchtig auf den letzten Tag hin fiebert. Der nicht mehr fern ist. Dann gibt es noch den Erfinder der Nanobots, der nicht alles was passiert mit seinem Gewissen vereinbaren kann. Als letztes gibt es noch Beta, die sich mit einem Job an der Bar und Tricksereien über Wasser hält.

Was die drei miteinander verbindet wird nach und nach klar, wer den Klapptext liest weiß schon mehr.

Die beschriebenen drei Hauptcharaktere werden recht oberflächlich gehalten, ab und an schimmert aufgrund von beispielsweise Gedanken auch mal durch, dass das Buch an ein jüngeres Publikum gerichtet ist. Die Gedankenstränge scheinen sehr strukturiert und ab und an nur auf das Naheliegende gerichtet, irgendwie ab und an kindlich. Auch wenn man nicht viel erfährt reicht es um sich mit den einzelnen Charakteren zu identifizieren und sie in die üblichen Schubladen, wie sympathisch oder auch nur mit Argwohn zu betrachten zu packen. Sie bleiben nicht farblos, sondern jeder für sich steht für eine Meinung bezogen auf die Gesundheitsreform oder muss diese noch entwickeln.

Der Schreibstil ist mit seinen recht kurzen und kompakten Sätzen für ein schnelles und flüssiges Lesen geeignet. Dabei hält dieser und die Perspektivwechsel die Spannung von der ersten bis zur letzten Seite an aufrecht. Es werden viele Fragen in den Raum geworfen, man versucht seine eigene Position im Hinblick des doch sehr aktuellen Themas Überwachung zu finden. 

Alles in allem wirklich gut, man wollte gar nicht aufhören zu lesen. Das Ende ging somit viel zu schnell, als hätte der Autor eine vorgegeben Seitenzahl und dürfe diese auf keinen Fall überschreiten. Dieser eine Kritikpunkt und die teilweise etwas oberflächlichen Charaktere haben der Bewertung einen Stern geklaut. So dass ich aufgrund des fesselnden Themas und des sehr gut ausgearbeiteten Spannungsverlaufs insgesamt auf 4 Sterne komme.