Rezension

Normal ist anders

Shadow Falls Camp 04 - Verfolgt im Mondlicht - C. C. Hunter

Shadow Falls Camp 04 - Verfolgt im Mondlicht
von C. C. Hunter

Bewertet mit 2.5 Sternen

Kylie hat am Ende des letzten Bandes erfahren, was sie ist: eine Eidechse. Verzeihung, ein Chamäleon. Ihr "richtiger" Dad hatte es leider nicht mehr geschafft, ihr mehr über ihre Rasse zu erzählen, nur eines ist klar: normal ist anders. Hatte Kylie anfangs die Gehirnmuster eines Menschen, spielen sie mittlerweile völlig verrückt. Den einen Tag ist sie eine Hexe, den nächsten ein Vampir und wenn es sein muss, kann sie auch ein Werwolf sein. Warum? Weshalb? Sie versucht, es herauszufinden. Es ist nicht hilfreich, dass ihre Freunde am liebsten hätten, wenn sie doch wirklich eine Hexe, ein Vampir, ein Werwolf wäre. Und es ist auch nicht hilfreich, dass ihr ständig ein Geist erscheint, der genauso aussieht wie Holiday, die Campleiterin, die wie eine große Schwester für Kylie ist. Heißt das, sie muss sterben? Aber es können doch nur Tote erscheinen? Oder? So viele Fragen. Und dann das Problem, dass Lukas Geheimnisse vor ihr hat und Derek noch immer Gefühle in ihr auslöst. Und wie wichtig sind die Dinge, die sie von ihrem Großvater erfährt?

Das könnte alles sehr, sehr spannend sein. Aber ehrlich gesagt empfinde ich diesen Band als schwächsten der gesamten Reihe (allerdings kenne ich den 5. und letzten noch nicht). Es wird endlos und immer dasselbe wiederholt, ohne dass es vorangeht, ob es jetzt Kylies innere Monologe über ihre Ach-ich-bin-so-anders-und-habe-keine-Freunde-Tiraden (Kind! Wach auf - wie viele Leute brauchst du noch auf deiner Seite? Miranda, Della, die beiden Campleiter, Mirandas Freund, Derek, Lukas ... muss es da echt Gejammer geben?) oder das ewige Hin und Her zwischen ihr und Lukas: Woraus genau besteht ihre Liebe? Ich habe es schon in den letzten Bänden nicht verstanden. Mir erscheint es so, dass Lukas einfach dead hot aussieht und außerdem dieses Verführungsbrummen der Werwölfe draufhat oder das ganze Holiday-Burnett-Gezerre "Ich liebe ihn, ich kann ihn aber nicht an mich heranlassen, weil ... Keks". Da das alles Sachen sind, die wir schon in den ersten drei Bänden lesen durften, sind sie richtig, richtig redundant. Sie bringen die Story keinen Schritt vorwärts.

Spannend wird es leider erst auf den letzten paar Seiten, aber auch da greift dasselbe Prinzip wie sonst. Wenn es gefährlich wird, entwickelt sich Kylie zur Superwoman und klärt die Sache. Alles gut.

Fazit: Der für mich bis jetzt schwächste und langatmigste Teil der Serie. Man hätte locker 200 Seiten streichen können, ohne Informationen zu verlieren, und hätte damit einen strafferen und spannenderen Handlungsablauf garantiert. 2,5/5 Punkten.