Rezension

Ob richtig oder falsch - manchmal muss man seinem Herz folgen.

Das Licht zwischen den Meeren
von M. L. Stedman

Erstmals auf dieses Wunderwerk aufmerksam geworden bin ich Mitte des Jahres bei einer Gewinnspiel-Verlosung. Den Klappentext fand ich richtig spannend. Ich habe in diesem Jahr ja bereits einige Bücher gelesen die in Australien spielen, da konnte sich dieses Buch sehr schön mit einreihen. Gelesen habe ich es bereits Ende November und beenden konnte ich es dann in den ersten Dezembertagen. Als Start in einen neuen Monat war es ganz wundervoll.

Klapptext

 Ob richtig oder falsch - manchmal muss man seinem Herz folgen. 

1926, Janus Rock. Auf einer abgelegenen Insel im Westen Australiens arbeitet Tom Sherbourne als Leuchtturmwärter. Mit seiner Frau Isabel führt er ein erfülltes Leben fern einer Welt im Umbruch. Nur eines trübt ihr Glück: Ein Kind bleibt ihnen verwehrt.
Bis sie eines Morgens am Strand ein Ruderboot entdeckenm in dem die Leiche eines Mannes liegt - und ein neugeborenes Baby. Während Tom die Küstenwache alarmieren will, schließt Isabel das kleine Mädchen in die Arme - und für immer in ihr Herz. Gegen Toms Willen nehmen sie das Kind als ihr eigenes an und nennen es Lucy. Zwei Jahre später kehren sie aufs Festland zurück - und müssen erkennen, dass ihre Entscheidung das Leben eines anderen Menschen zerstört hat...

Das Buch & Ich

Erstmals auf dieses Wunderwerk aufmerksam geworden bin ich Mitte des Jahres bei einer Gewinnspiel-Verlosung. Den Klappentext fand ich richtig spannend. Ich habe in diesem Jahr ja bereits einige Bücher gelesen die in Australien spielen, da konnte sich dieses Buch sehr schön mit einreihen. Gelesen habe ich es bereits Ende November und beenden konnte ich es dann in den ersten Dezembertagen. Als Start in einen neuen Monat war es ganz wundervoll.
 

Charaktere

Kann an ein Buch lieben, wenn einem der Großteil an Charakteren unsymmpathisch ist? Mit dieser Frage musste ich mich bei diesem Buch jetzt bereits mehrfach auseinandersetzen. Selten ist es mir so schwer gefallen Charaktere ins Herz zu schließen. Meistens passiert es ja ganz einfach so, ohne das man es merkt. Bei "Das Licht zwischen den Meeren" war das irgendwie ganz anders. Irgendwie stand sich da ein so ungleiches Paar gegenüber, bei dem ich mit dem weiblichen Part so gar nicht warm werden konnte. Auf der einen Seite hatten wir Tom Sherbourne, denn ich am Ende des ganzen Buches wohl als die Selbstloseste Personen des ganzen Buches bezeichnen würde. Der eine Frau wie Isabel gar nicht verdient hatte. Und trotzdem ist er bis zum ganz bitteren Ende an ihrer Seite geblieben. Ich konnte dem Charaktere von Isabel auf all den Seite leider nicht viel abgewinnen.
Auf der anderen Seite zu diesem Ungleichen Paar hatten wir noch Hannah Roennfeldt, die leibliche Mutter der kleinen Lucy, auch  Grace genannt.

Das Buch war in drei Teile aufgeteilt. Die Vorgeschichte, die dazuführte das Tom und Isabel das Baby behielten, einem zweiten Teil der die gemeinsame Zeit mit Lucy beschreibt bis zu dem Zeitpunkt wo die Sache auffliegt und einem dritten Teil der alles umfasst, was danach passiert.

Ich muss dabei auch anmerken, dass ich Isabel bis zur Mitte des Buches sogar noch in Ordnung fand. Das was der Leser für sie empfand, Mitleid, war eigentlich auch genau das was Isabel vermeiden wollte. Sie wollte nicht, dass sie Leute sie so mitleidig ansahen oder über sie sprachen. Ihre Trauer darüber und den Schmerz über drei Fehlgeburten mag ich gar nicht nachzuempfinden und mir auch gar nicht vorstellen zu können, trotzdem nahm ihr Charakter dann eine so negative Entwicklung, dass ich mich bloß immer wieder fragen konnte: Du hast selbst drei Kinder verloren, wie kannst du soetwas tun? 

Während das Kind Lucy, erstmals auf den Namen Grace getauft, eigentlich gar nicht weiß wie ihr geschieht und bei der ganzen Sache gar keiner an das Kindeswohl denkt, sondern bloß daran, wer Recht hat, zerbricht das Kind ja doch irgendwie an der Situation von ihren vermeintlichen Eltern getrennt zu sein und nun bei einer ihr völlig fremden Frau zu sein, die sie Mama nennen soll. Lediglich Hannahs Schwester erscheint mir der einzige Charakter im Buch zu sein, der erkennt, dass man hier nicht auf sein Recht pochen darf. Ich fand es so unglaublich traurig wie zwei Frauen so egoistisch um ein Kind kämpfen können ohne dabei an irgendwas anderes als ihr eigenes Recht zu denken.
 

Fazit

Die Geschichte um das kleinen Baby das in einem Ruderboot gefunden und von Tom und Isabel als ihr eigenes aufgenommen wurde, um dann später festzustellen, dass es ein Fehler war, war so traurig und gefühlvoll beschrieben. Eigentlich reichen ein paar Sätze zu diesem Buch gar nicht aus um in die Tiefe zu gehen, die das Buch einem bietet.

Ganz egal wie man das Blatt dreht oder wendet: Ganz am Ende konnte das Buch so oder so kein Happy End haben. Den bei dem Kampf um ein Kind, geht am Ende ja immer jemand leer aus. Ich kann an dieser Stelle gar nicht sagen, ob ich das Ende so mochte. Irgendwie war mir klar, dass es so kommen musste. Trotzdem hat mich die Geschichte so gefesselt und an mir gezerrt. Am Ende habe ich mich gefragt, ob es mir überhaupt zusteht so über Isabel urteilen zu dürfen, aber mir erschien ihr Verhalten immer so egoistisch, dass ich sie einfach nicht mögen konnte. Den Egoismus den ich bei Hannah hingegen sehen konnte, fand ich dahin gehend irgendwie nachvollziehbarer. Bin ich da jetzt unfair?

Jedenfalls bleibt mir nichts anderes zu sagen, als dass mich dieses Buch ganz verzaubert und fasziniert hat. Von mir gibts Volle Punktzahl für dieses Drama.