Rezension

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Ein berührendes, außergewöhnliches Buch

Das Licht zwischen den Meeren
von M. L. Stedman

Erster Satz: 27. April 1926

An dem Tag, als das Wunder geschah, kniete Isabel gerade an der Kante der Klippe und pflegte das neue Grab mit dem kleinen aus Treibholz gezimmerten Kreuz.

Statement:

Es vermag nur wenige Seiten, um in diese Geschichte einzutauchen, und die einen dann nicht mehr los lässt.

Die Handlung ist in drei Teilen geschrieben und beginnt im Jahr 1926 auf Janus Rock. Das letzte der 37 Kapitel endet dann im Jahr 1950.

Einsam ist das Leben auf Janus Rock, wo Tom Sherbourne mit seiner Frau lebt. Und dann geschieht das Wunder. Nach drei Fehlgeburten, Hoffnung und Leid, treibt ein Boot ans Ufer der Leuchtturminsel. Darin die Leiche eines Mannes und ein schreiendes Baby. Gegen alle Vernunft meldet Tom diesen „Fund“ nicht der Küstenwache. Zu groß war der Schmerz in Izzy nach den Verlusten, so groß das vermeintliche Glück, welches ihnen den Säugling auf die Insel brachte.

Welche Mutter trauerte jetzt um den Verlust ihres Kindes?

Oder war das Baby gar eine Vollwaise?

Die Handlung baut sich langsam auf. Rückblickend erfährt der Leser aus dem Leben von Tom, der fürchterlichen Zeit des vergangenen Krieges, über das erste Kennenlernen mit Isabel, bis hin zur Hochzeit. Nun endlich kann sie mit ihrem Tom auf Janus Rock leben.

Hin- und hergerissen bleibt es dabei, dass sie die Kleine als ihr Kind ausgeben. Doch das Schicksal geht seinen eigenen Weg.

Als Tom und Isabel mit der kleinen Lucy nach zwei Jahren zum Festland zurückkehren, erfahren sie von dem Schicksal und Verlust der anderen Familie.

„Zitat S. 251

Übrigens hat mir gefallen, was Sie gesagt haben. Dass der Leuchtturm für alle da ist, die ihn brauchen.“

Wie würden Sie enscheiden, wenn es um das Glück ihrer Familie ginge? Wieviel Verständnis kann man für die getroffene Entscheidung aufbringen?

Ich war berührt und fasziniert, über die ausdrucksvolle Sprache und Wortwahl der Autorin. Detailliert und dann wieder so poetisch schön nimmt M.L. Stedman den Leser mit in diese doch so traurige Geschichte, voller Emotionen, Tragik, Verzweiflung.

Welches Opfer Tom für seine Isabel brachte, seine Geschichte, sein Leben, für mich ist er die Hauptcharaktere des Buches.

Ich kann mich nur der Meinung der vielen Leser anschließen und gebe dem Buch „Das Licht zwischen den Meeren“ meine absolute Leseempfehlung.