Rezension

Realität trifft auf Fantasy

Askendor – Spiel mit der Wirklichkeit -

Askendor – Spiel mit der Wirklichkeit
von Silke Schellhammer

Florentines Leben und ihre Schullaufbahn wird stark von ihrer ehrgeizigen Mutter bestimmt. Flo erkennt eher zufällig, dass der Held des Computerspiels Askendor ,Thosse von Baar , sie über den Bildschirm wahrnimmt. Sie registriert sich als Spielerin und taucht in diese Fantasywelt ein. Dabei wird sie regelrecht in das Spiel hineingezogen und lernt schnell durch das Portal zwischen Realität und Spiel zu wechseln.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und der Leser wird schnell mit beiden Welten bekannt gemacht. In der Realität nimmt der Kontrollzwang der Mutter einen großen Stellenwert ein. Ihre Freundin Paula und deren Familie und Freunde sind in dieser Situation ihr Rettungsanker . Diese Umgebung wird interessant und auch humorvoll beschrieben. Flos Emotionen und Gedankengänge haben dabei eine tragende Rolle . In der Fantasywelt wird für den Leser ersteinmal die komplexe Umgebung gut nachvollziehbar ausgearbeitet und andersartigen Spielcharaktere eingeführt . Die Handlung auf dieser Ebene ist sehr spannend . Und zwischen Flo und Thosse beginnt es schnell zu knistern. Der Wechsel Thosses in die Realität und seine schnelle Anpassung dort, erscheint mir etwas zu unrealistisch und auch Flo agiert für ihre 15 Jahre in Askendor sehr wohlüberlegt. Flos Charakterentwicklung in der Realität besonders am Ende des Buches hat mich dagegen überzeugt. Die pseudo-philosophischen Erklärungsversuche von Thosse als Steuerungsprogramm und als Mensch sind nicht ganz ausgereift. Auch über die Person Uwes und die Zusammenhänge von Uwe als Mensch und als Computercharakter hätte ich gerne mehr erfahren.

Insgesamt gesehen hat mich das Buch gut unterhalten.