Rezension

Schwaches Autorendebut

Das Vermächtnis - Richard Surface

Das Vermächtnis
von Richard Surface

Ein alter Mann wird brutal zu Tode gefoltert, doch er gibt sein Geheimnis nicht preis. Sein Enkel Gabriel ist entsetzt: Er hat nicht nur seinen geliebten Großvater verloren, sondern muss nun auch von der Polizei und Interpol erfahren, dass dieser verdächtigt wird, illegal mit lange verschollenen Kunstwerken gehandelt zu haben. Gabriel will den Mörder auf eigene Faust stellen, den Großvater rächen und seinen Ruf wieder herstellen. Doch das ist gefährlich, denn der Mörder hat es nun auf ihn als den Erben abgesehen - und irgendwo gibt es tatsächlich ein geheimnisvolles Erbe, das entdeckt werden will.

Einen Thriller im Kunstmilieu präsentiert uns Surface mit seinem Erstling, und er wird von vielen Kritikern hoch gelobt und mit Dan Brown verglichen. Leider konnte das Buch mich nicht überzeugen. Die Story fand ich verworren und es gab mehrfach Unstimmigkeiten. Die Charaktere blieben für mich blass und einige waren nicht in sich stimmig. Der Spannungsbogen hat mich nicht mitgerissen; ich war nicht gefesselt, sondern habe mich öfter dabei ertappt, dass meine Gedanken abschweiften. Am meisten irritiert hat mich die Sprache: Sie ist voller unpassender Vergleiche und Metaphern. Das wirkt oft künstlich, bemüht um einen literarischen Stil, aber leider daneben - und manchmal schon unfreiwillig komisch. 

Ja, man kann das Buch mal lesen, aber ich werde das wohl kein zweites Mal tun. Schade, nach dem furiosen Auftakt hatte ich mir mehr versprochen. Ich durfte das Buch in einer Leserunde mitlesen und mich mit anderen darüber austauschen, denen es zum größten Teil ähnlich ging. Vielleicht finden wir noch heraus, wie es zu so unterschiedlichen Bewertungen kommt? Dem Autor wünsche ich für das angekündigte zweite Buch einen sorgfältigen Lektor, der ihm hilft, seine Schreibkünste weiter zu entwickeln.