Einfach enttäuschend

Das Vermächtnis
von Richard Surface

Bewertet mit 1 Sternen

Das Vermächtnis hat mich leider total enttäuscht. Für das relativ dünne Buch habe ich ewig gebraucht und wenn ich es nicht im Rahmen einer Leserunde bekommen hätte, hätte ich es definitiv nicht zu ende gelesen.

Das Problem ist, dass das Buch mich von Anfang an nicht in seinem Bann ziehen konnte. Die Charaktere sind gewöhnungsbedürftig. Nicht vom Charakter her, sondern eher von fehlen eines solchen. Das gibt sich leider auch mit der Zeit nicht. Gabriel mutiert zum Beispiel von jetzt auf gleich vom sich selbst bemitleidenden kleinen Mann mit Lernbehinderung zum schießenden, kämpfenden und taffen Held. Dazu gibt es einfach viel zu viele Handlungsstränge. Ein verschollenes Kunstwerk und die Suche danach, ein wertvolles Erbe und ein brutaler Mörder geben an sich einen klasse Plot ab. Doch was haben die französische Regierung, die IRA, ein ominöser Geheimbund, diverse alte Morde, Interpol und eine Regierungsbehörde damit zu tun? Das alles macht es nicht spannender oder komplexer, sondern zieht den dünnen Plot einfach sinnlos in die Länge.

Was mich auch sehr enttäuscht hat ist, dass der „Kunstthriller“ mit Kunst eigentlich gar nichts zu tun hatte. Ja es geht um Kunstraub, aber die Bilder werden nur als Geldquelle gesehen. Kein Wort von der Kunstfertigkeit der Maler, von Techniken, von Schönheit oder von der Bedeutung einzelner Werke. Nein, Bilder werden geraubt um Geld draus zu machen. Und besessen werden sie nur als Geldanlage oder Trophäe. An Leidenschaft für Kunst fehlt es dem Roman komplett. Gerade in diese Richtung hatte ich von jemandem der Kunstgeschichte studiert hat viel viel mehr erwartet!

Das Buch ist voll von logische Brüchen, flachen Charakteren und sprachlichen Mängeln auf die ich gar nicht genauer eingehen will, weil mich die Lektüre an sich schon viel zu viel Zeit und Nerven gekostet hat. Das war nichts!