Rezension

Schwarzer Lavendel

Schwarzer Lavendel - Remy Eyssen

Schwarzer Lavendel
von Remy Eyssen

Bewertet mit 4 Sternen

Nach einem Schicksalsschlag verspricht sich der Rechtsmediziner Dr. Leon Ritter ein ruhigeres Leben in der Provence, wo er einen neuen Job annimmt, und das scheint auch durchaus möglich zu sein, denn in Frankreich trifft seine korrekt-deutsche Art auf das provenzalisches „Laisser-faire“. Die Uhren ticken dort wahrlich anders...

Doch dann beginnt rund um das Städtchen Le Lavandou die Weinlese und zu seiner eigenen Überraschung wird Ritter selbst Besitzer eines kleinen Weinbergs. Seine Tante hat ihn offenbar großzügig bedacht.

Aber die Freude über den neuen Besitz währt nur kurz, denn statt edler Reben wird auf dem Grundstück eine mumifizierte Frauenleiche entdeckt. Der detailversessene Ritter erkennt schnell: Die Tote wurde professionell einbalsamiert. Als eine weitere junge Frau als vermisst gemeldet wird, findet Ritter heraus, dass beide Frauen für die Weinernte in die Provence kamen.

Macht jemand Jagd auf die jungen Frauen?

Um Antworten auf seine Fragen zu bekommen, muss Leon erst weit in die Vergangenheit zurückgehen.

Ich kannte den ersten Band „Tödlicher Lavendel“ beim Lesen dieses nun zweiten Bandes um den Rechtsmediziner Dr. Leon Ritter nicht, aber das war wohl auch nicht nötig, denn Remy Eyssen bringt dem Leser den Protagonisten so gut näher, dass man Vorkenntnisse eigentlich nicht benötigt. Es wird zwar nicht alles aus seiner Vergangenheit erklärt, aber genug, damit man die Situation beurteilen kann.

Ich fand besonders den Protagonisten sehr sympathisch. Er ist freundlich, gründlich, engagiert und scheint einfach ein netter Kerl zu sein, dem man nichts Böses wünscht.

Lilou, die Tochter seiner Vorgesetzten, um die er sich auch mit kümmert, fand ich reizend.

„Schwarzer Lavendel“ ist ein sehr guter Kriminalroman, der gut durchdacht und spannend präsentiert wird. Die Spannung hält sich auch konstant bis zum Ende, das mir ebenfalls gut gefallen hat.