Rezension

Sieht so die Zukunft aus?

Paradise City - Zoë Beck

Paradise City
von Zoë Beck

Bewertet mit 4 Sternen

In ihrem neuen, dystopisch angehauchten Thriller, wirft Zoe Beck Schlaglichter in eine mögliche Zukunft. Dabei greift sie viele sich bereits in unserer Gegenwart abzeichnende Entwicklungen und Problematiken auf. Mehr als Schlaglichter können es auf den für diese komplexen Themen doch eher wenigen Seiten kaum sein. Insgesamt war das so für mich ok, auch wenn ich mir an manchen Stellen mehr Hintergrundausarbeitung gewünscht hätte.

Schon auf den ersten Seiten geht es um „Fake News“, die gestreut werden um Menschen zu manipulieren, die in ihrer Mehrheit nichts dagegen haben, sich keine großen Sorgen um das Abgreifen und Nutzen ihrer Daten machen,  sondern den Fokus auf den daraus resultierenden Vorteilen haben. Dinge, die sich bereits heute abzeichnen…

Man wird ziemlich in die Geschichte „hineingeworfen“, ohne große Einführung in die Hintergründe oder genauere Zeitangabe, aber wie erwartet, werden diese Lücken nach und nach geschlossen und man bekommt eine etwas bessere Vorstellung der Gesellschaft, in der die Handlung stattfindet. Die Hauptfigur Liina arbeitet für eines der wenigen verbliebenen Nachrichtenportale, die sich um unabhängigen Journalismus und „echte“ Fakten und Informationen bemühen. Sie steht unter besonders aufmerksamer Beobachtung, die Gründe erfährt man im Laufe der Zeit genauer, und rund um ihre Person erwarten den Leser immer neue Überraschungen.

Die Geschichte als solche hat mich jetzt nicht restlos überzeugt, doch die angerissenen Themen und die Fortführung schon heute bestehender Problematiken in eine nicht allzu ferne Zukunft fand ich interessant und wichtig. Nachdem ich hineingefunden hatte, war es für mich spannend und temporeich erzählt, die Auflösungen am Ende habe ich als etwas überstürzt empfunden, fand sie aber insgesamt in Ordnung. So auch die Figuren, denen ich nicht sonderlich nahegekommen bin, ohne dabei etwas zu vermissen.