Rezension

Solides Debüt mit Luft nach oben

Celeste bedeutet Himmelblau - Brigitte Pons

Celeste bedeutet Himmelblau
von Brigitte Pons

Bewertet mit 3.5 Sternen

 

Von Darmstadt in den kleinen beschaulichen Ort Vielbrunn im Odenwald hat sich der junge Polizist Frank Liebknecht vor einiger Zeit versetzten lassen. Dort wird er wohl eines Tages die Nachfolge der Dorfpolizistin Brunhilde Schreiner antreten. Mit der Ruhe im kleinen Ort ist es vorbei, als ein Toter auf einem Acker gefunden wird. Die zuständigen Kollegen vom nahgelegenen Morddezernat übernehmen die Ermittlungen und für sie scheint der Fall eindeutig zu sein. Frank hingegen kommen jedoch Zweifel und er fängt an, alleine und gegen den Rat seiner Kollegin Brunhilde zu ermitteln. Wird es ihm gelingen, den Fall, der weit in die Vergangenheit zurückreicht, zu lösen?

Der Autorin Brigitte Pons ist mit „Celeste bedeutet himmelblau“ ein grundsolides Krimi-Debüt gelungen. Sie erzählt sehr flüssig und die Seiten fliegen nur so an einem vorbei. Gelungen ist die Darstellung des jungen Polizisten, der nicht nur durch seine unkonventionelle Kleidung und Frisur so gar nicht in das kleine Örtchen passen will. Ihn treibt eine unbändige Neugier nach dem Warum an und wirkt teilweise richtig getrieben. Seine Vergangenheit wird nicht gänzlich aufgeklärt (das wird vielleicht in Folgebänden geschehen), sodass ihm auch immer etwas mystisches anhaftet. Neben seiner Neugier zeichnet ihn vor allem Dingen aus, dass er schnell die richtigen Schlüsse zieht, sodass der Kriminalfall immer weiter voran getrieben wird. Große Wendungen erfolgen zwar nicht, was mich aber wenig störte. Wer jedoch einen waschechten Regionalkrimi erwartet, wird wahrscheinlich enttäuscht sein: Die Atmosphäre des Odenwalds wird nicht richtig eingefangen, die Geschichte könnte auch in jedem anderen Landstrich von Deutschland spielen.

Frank ist eindeutig der Mittelpunkt des Buches, auch wenn die Erzählperspektive immer wieder kurz wechselt und der Leser auch andere Personen begleiten darf.

Alles in allem solides Debüt, das vor allem neugierig auf die Weiterentwicklung von Frank Liebknecht macht.