Rezension

Spannung von Anfang bis Schluss - so sollte ein Thriller sein!

Das Falsche in mir - Christa Bernuth

Das Falsche in mir
von Christa Bernuth

Bewertet mit 5 Sternen

Kurzbeschreibung: 
Lukas Salfeld, 50, führt ein ganz normales Leben. Niemand ahnt, dass er als Jugendlicher im Gefängnis saß, weil er seiner damaligen Freundin Marion die Kehle durchgeschnitten und ihr post mortem tiefe Messerstiche beigebracht hatte. Viele Jahre gelingt es ihm, seinen kranken Trieb zu bekämpfen. Eines Tages begegnet er einem Mädchen, das seiner toten Freundin auf fatale Weise ähnlich sieht. Seine gefährlichen Fantasien gewinnen immer mehr die Oberhand. Zeitgleich wird ein totes Mädchen aufgefunden, das auf dieselbe Weise wie damals Marion ermordet wurde. Die ermittelnden Kommissare entdecken schnell die Parallelen zum früheren Mordfall. Um einer Verhaftung zu entgehen, taucht Salfeld unter - mit dem kühnen Plan, als Gejagter selbst zum Jäger zu werden, um die Spur des Mörders aufzunehmen. Doch was, wenn er dabei sich selbst überführt? Denn an die Mordnacht hat Salfeld keinerlei Erinnerung... *Quelle*

Zur Autorin: 
Christa Bernuth arbeitete nach dem Studium an der Deutschen Journalistenschule in München viele Jahre als freie Journalistin für verschiedene Zeitungen und Magazine. Ihre Kriminalromane wurden in mehrere Sprachen übersetzt und drei davon verfilmt. 2010 erschien ihr Roman Wer schuld war (dtv 24813). Christa Bernuth lebt mit ihrem Mann in München.

Meinung: 
Lukas Salfeld ist Anfang 50 und lebt mit seiner Frau und den beiden Töchtern ein ganz normales Leben. Niemand weiß, dass er als Jugendlicher 10 Jahre im Gefängnis gesessen hat, denn er tötete damals seine Freundin Marion auf brutale Art und Weise. Sein Trieb hat ihn nie ganz verlassen und somit lebt er mehr schlecht als recht damit, immer bemüht, ihn zu unterdrücken. Doch dann begegnet ihm ein junges Mädchen, das Marion zum Verwechseln ähnlich sieht und Lukas beginnt, sie zu verfolgen und zu beobachten.

Zur selben Zeit wird ein weiteres Mädchen tot aufgefunden, auf dieselbe Weise umgebracht wie seinerzeit Marion und Lukas gerät sehr schnell ins Visier der Polizei. Er sieht keinen anderen Ausweg, als zu flüchten und setzt alles daran, den wirklichen Täter zu finden. Doch dieser hat es nicht nur auf junge Mädchen abgesehen, sondern auch auf Lukas selbst...

Christa Bernuth konnte mich mit Das Falsche in mir von Anfang bis Ende an ihre Geschichte fesseln. Dieser Thriller wühlt auf, denn hier steht vor allem die Thematik des Kindesmissbrauchs im Mittelpunkt, mit der nicht jeder Leser klarkommen dürfte. Daher möchte ich den Roman nicht an zartbesaitete Leser weiterempfehlen!

Im Mittelpunkt steht Lukas Salfeld, der als Jugendlicher seine Freundin Marion umbrachte und sich nun erneut als Verdächtiger in einem Mordfall wiederfindet. Aus seiner Sicht wird aus der Ich-Perspektive berichtet. Überhaupt finden sehr viele Perspektivwechsel statt, selbst in den recht kurz gehaltenen Kapiteln wird hin- und hergeschwenkt zwischen Lukas, der Ermittlerin Sina Rastegar, Tagebuch-Einträgen von Marion und auch aus der Sicht von Lukas' Tochter Teresa. Und gerade diese vielen Perspektivwechsel machten für mich die Spannung dieser Geschichte erst aus.

Sina Rastegar, die Ermittlerin, hat ebenfalls mit einer dunklen Vergangenheit zu kämpfen, die scheinbar einen Zusammenhang mit den neuen Morden bildet und auch ihre Freundin, die Journalistin Meret Giordano, hat in ihrer Jugend einiges erlebt, was erst später zur Sprache kommt, aber ebenfalls seinen Teil zur Geschichte beiträgt.

Scheinbar niemand ist in der Kleinstadt Leyden unschuldig und in ein größeres Verbrechen verwickelt, das man sich anfangs als Leser überhaupt nicht vorstellen konnte. Ein Sumpf aus Pädophilie, Abartigkeit, Gewalt und Brutalität tut sich in diesem Buch auf und Christa Bernuth versteht es gekonnt, alle anfangs noch lose zusammenhängende Erlebnisse der Charaktere zu einem großen Kriminalfall zusammenzufügen und auch nicht auf ungeahnte Wendungen zu verzichten, die verblüffen können.

Ein wirklich spannender Thriller, der den Leser an die Seiten fesselt und dessen Lektüre man nur sehr ungern unterbricht. Empfehlenswert für alle eingefleischten Thriller-Fans!

Fazit: 
Spannung von Anfang bis Schluss, durchdachte Perspektiv- und Zeitwechsel und verblüffende Wendungen - so sollte ein Thriller sein!

Kommentare

gaby2707 kommentierte am 04. August 2015 um 16:17

Das Buch steht auf meiner Wunschliste. Deine Rezi hat mich nur noch mehr bestärkt, das Buch lesen zu wollen.

Dankeschön