Rezension

Ermittler wider Willen

Das Falsche in mir - Christa Bernuth

Das Falsche in mir
von Christa Bernuth

Lukas Salfeld, 50, führt ein ganz normales Leben. Niemand ahnt, dass er als Jugendlicher im Gefängnis saß, weil er seiner damaligen Freundin Marion die Kehle durchgeschnitten und ihr post mortem tiefe Messerstiche beigebracht hatte. Viele Jahre gelingt es ihm, seinen kranken Trieb zu bekämpfen. Eines Tages begegnet er einem Mädchen, das seiner toten Freundin auf fatale Weise ähnlich sieht. Seine gefährlichen Fantasien gewinnen immer mehr die Oberhand. Zeitgleich wird ein totes Mädchen aufgefunden, das auf dieselbe Weise wie damals Marion ermordet wurde. Die ermittelnden Kommissare entdecken schnell die Parallelen zum früheren Mordfall. Um einer Verhaftung zu entgehen, taucht Salfeld unter – mit dem kühnen Plan, als Gejagter selbst zum Jäger zu werden, um die Spur des Mörders aufzunehmen. Doch was, wenn er dabei sich selbst überführt? Denn an die Mordnacht hat Salfeld keinerlei Erinnerung...

Schreibstil: Ich muss gestehen, dass ich anfangs etwas Bedenken hatte aufgrund des dtv Verlags. Ich bin kein großer dtv Fan, da ich bezüglich des Lesens wirklich auf "einfache" Koste stehe, diese sollte für mich leicht zu lesen und ohne große Anstrengung zu verstehen sein. Davon mag man nun halten was man möchte, aber ich lese ausschließlich zur Entspannung. Nachdem ich die ersten paar Seiten wirklichv verschlungen habe, war ich absolut positiv überrascht. Der Schreibstil ist trotz des ernsthaften Hintergrundes sehr locker gehalten, man kommt sehr schnell durch und besonders die Kapitellänge fällt hier positiv auf. Der Schreibstil vermittelt genau das, was dier Protagonist wohl innerlich zu spüren bekommt. Streß, Hektik, Zerstreutheit und Rastlosigkeit. Die innerliche Zerrissenheit von Lukas bekommt der Leser unmittelbar durch den gewählten Schreibstil zu spüren. Dies hat mir sehr gut gefallen und trug dazu bei, sich noch besser in die kaputte Welt von Herrn Salfeld hineinzufinden.

Das Cover: Thriller -Fans werden optisch an diesem Thriller wohl kaum vorbei gehen können. Die mit blutbeträufelten Nägel stehen im Vordergrund und werden unterstützt durch den erhabenen und ebenfalls blutverschmierten Titel des Buches. Auch die restliche Farbgebung passt meiner Meinung auch sehr gut zu einem Thriller, da es keine "eindeutige" Farbe ist sondern eher ein dreckiges blasses türkis. Warum dies meiner Meinung nach zu einem Thriller passt? Gute Frage auf die ich keine Antwort habe, es ist einfach ein Bauchgefühl und das trügt einen ja des öfteren nicht.

Mein Fazit: Die kapute Welt von Lukas hat mich sofort fasziniert und zugleich auch geschockt. Die Eingangssituation mit der er umgehen muss und die ihn zum heimlichen Ermittler macht ist erschütternd und doch konnte ich mich in ihn hineinversetzen. Wie schlimm muss es sein, nicht zu wissen ob man seinem alten Monster erlegen ist oder nicht. Nachdem er dann den ersten Schock überwinden konnte und sich selbst auf die Suche nach dem Monster macht kann er nur hoffen nicht am Ende auf sich selbst zu stoßen. Ich bin restlos begeistert von dem Thriller und kann ihn bedenkenlos weiterempfehlen, wenn man Lust auf eine abgründige Reise in die Psyche eines Killers hat.

Kommentare

gaby2707 kommentierte am 04. August 2015 um 16:16

Das Buch steht auf meiner Wunschliste. Deine Rezi hat mich nur noch mehr bestärkt, das Buch lesen zu wollen.

Dankeschön