Rezension

Subtile Spannung

Der Fund - Bernhard Aichner

Der Fund
von Bernhard Aichner

Bewertet mit 5 Sternen

Rita arbeitet als Verkäuferin im Supermarkt. Eines Tages macht sie in einem Karton mit Bananen einen Fund, der ihr ganzes Leben verändern wird. Schließlich findet man eine verkohlte Leiche in Ritas Auto. Sie wird anhand des Zahnschemas als Rita identifiziert. Ein Racheakt der Albaner?

Der Ermittler der Mordkommission will die Vorgänge genauer aufklären und erkunden, was Rita für eine Persönlichkeit war und wie Ihre Handlungen zu erklären sind. Er führt Gespräche mit allen Personen, die Rita kannten.

Aichner hat das Buch raffiniert aufgebaut. Die Kapitel spielen abwechselnd in der Gegenwart und der Vergangenheit. Die Gegenwart bilden die Gespräche des Kommissars mit den einzelnen Personen. Sie sind ungewöhnlich aufgebaut. Nur die Aussagen und Fragen der beteiligten Personen ohne nähere Hinweise und ohne Anführungszeichen. Nur Spiegelstriche strukturieren das Gespräch. Immerhin wissen wir durch die Kapitelüberschrift, wer sich da unterhält.

Die Kapitel dazwischen enthalten die Vergangenheit aus der Sicht Ritas. In raffinierter Weise vom Geschehen her mit den Gesprächen in den Kapitel vorher oder hinterher verknüpft.

Das Buch hat einen subtilen Spannungsbogen. Nicht Effekthascherei bestimmt die Spannung. Sie ist quasi unterschwellig aber deutlich vorhanden, bis zum Ende, das eine gewisse Überraschung bereit hält.

Ein Buch, das ich an zwei Abenden durchgelesen habe, weil ich es nicht aus der Hand legen konnte.