Rezension

Süß

Sannah & Ham - Lucy Ivison, Tom Ellen

Sannah & Ham
von Lucy Ivison Tom Ellen

Bewertet mit 3 Sternen

Der erste Satz:

Grace stürzte so wild zu meiner Schlafzimmertür herein, dass sie fast vornüberfiel.

 

 

Meine Meinung:

Inhalt

Hannah und Sam lernen sich auf einer Party kennen. Eher ungewöhnlich ist der Ort, an dem sie sich zum ersten Mal begegnen: Die Toilette. Da Hannah und Sam sich aus den Augen verlieren und sich noch nicht mal einander vorgestellt haben, wird Sam fortan nur der "Der Klomann" genannt.

Wie das Schicksal es so will, lauen sich die Zwei erneut über den Weg. Sie verlieben sich, doch sind zu schüchtern, um über ihre Gefühle zu sprechen. Werden sie zueinander finden?

Neben der süßen Liebesgeschichte von Sam und Hannah dreht sich in diesem Buch alles über die junge Generation, die noch nicht wirklich Erwachsen, aber auch keine Kinder mehr sind. Wir lesen über ihre Probleme und natürlich wird bei ihnen ein Thema ganz besonders oft besprochen: Das Erste Mal.

 

Ich glaube in Stolz und Vorurteil war alles noch leichter. Meine Oma hat mit achtzehn geheiratet. Geheiratet! Ich kann noch nicht mal ein Bügeleisen bedienen.

Zitat aus "Sannah & Ham" -Hannah-

Charaktere

Hannah ist ein zurückhaltendes, schüchternes Mädchen, die sich selbst nichts zutraut und kein Selbstbewusstsein besitzt. Sie lässt sich zu viel gefallen und ist eindeutig zu gut für diese Welt.

Sam lässt in Gegenwart seiner Freunde gerne mal den "Checker" raushängen. Dabei ist auch er ziemlich unsicher. Zudem ist Sam ein bisschen trottelig, was ihn irgendwie süß und sympathisch macht.

 

"Und? Hast du deine Bücher eingepackt?" Mum ist total besessen von meiner Leseliste für Cambridge - das wird echt zur fixen Idee bei ihr. [...]

"Das mache ich gleich", seufzte ich, und ging nach oben, um mein halbes Bücherregal in meinen Rucksack zu stopfen.

Zitat aus "Sannah & Ham" -Sam-

 

Gesamt

Während ich dieses Buch gelesen habe, fühlte ich mich sehr oft an meine eigene Jugend zurück erinnert. Die widersprüchlichen Gefühle, die Hannah und Sam durchleben, hat wohl jeder in diesem Alter mitgemacht.

Dieses "Zwischending"- Kein Kind mehr, aber auch noch nicht richtig erwachen, wurde mir von beiden Autoren absolut perfekt übermittelt. Die meisten Handlungen, die die beiden Protagonisten getätigt haben, passten perfekt in diese "Nische zum Erwachsen werden".

Das Buch wird abwechselnd aus der Sicht von Hannah und dann von Sam erzählt. Sie sprechen in der Ich-Form mit uns und sind beide sehr, sehr sympathisch. Besonders Sam hat mir mit seiner trotteligen, aber zugleich liebenswerten Art total gefallen.

Hannah ist mir hingegen des Öfteren ein bisschen auf die Nerven gegangen. Wie sie mit sich umgehen lässt, ging einfach gar nicht! Zu ihrer Persönlichkeit gehört es, immer nett zu den anderen zu sein und sich selbst zurück zu nehmen, in Maßen natürlich eine tolle Sache, bei Hannah wurde aus den Maßen allerdings Massen.

Die Geschichte ist absolut süß zu lesen. Es war entzückend für mich zu erleben, wie Hannah und Sam umeinander rumschleichten, aber viel zu schüchtern sind. Dadurch, dass sie nicht wahrheitsgemäß über ihre Gefühle sprechen, gibt es viele Missverständnisse, die aus dem Weg geräumt werden müssen. Doch bis dahin dauert es eine Weile, in der viel passiert.

Negativ anzumerken habe ich leider auch etwas:

Zuerst ist alles toll und man kann sich von der Geschichte treiben lassen, doch dann passiert über zig Seiten absolut nichts, was relevant für den weiteren Verlauf von Sam und Hannahs Beziehung wäre. Es wurde für mich zunehmend langweiliger das Buch weiterzulesen. Besonders in dieser Phase ging mir Stella immer mehr auf die Nerve. Sie ist echt eine egoistische Kuh. Mir will einfach nicht in Kopf, warum sie Hannahs beste Freundin ist. Ernsthaft: Wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde mehr!

Auch Hannahs Reaktionen in solchen Situationen mit Stella ließen mich bloß noch den Kopf schütteln...

Erst als die Protas erneut "vereint" waren, hatte ich wieder meine Freude mit dem Buch. Es geht nun wieder voran mit der Beziehung und ist wieder so süß, wie Hannah und Sam miteinander umgehen.

Das Ende fand ich auch sehr gelungen. Nicht zu lang und nicht zu kurz endete meine Reise mit "Ham".

 

 

Fazit:

Eine süße und manchmal auch lustige Geschichte, die ich echt gut fand. Leider hat mir das gewisse Etwas gefehlt, was dieses Buch für mich zu etwas Besonderem gemacht hätte.

Ich bin mir sicher, dass sich jeder von der "älteren Generation" in einem der beiden Protagonisten wieder finden wird. Schließlich haben alle diese Phase des Erwachsenenwerdens mitgemacht. Für die Zielgruppe ist dieses Buch einfach perfekt, denn es beschreibt Situationen, die selbst noch auf einen zukommen werden und wie man vielleicht damit umgehen könnte. Hätte ich einen fast Erwachsenen Jugendlichen zu Hause, der gerne liest: Ich würde ihm dieses Buch zweifellos schenken.

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