Rezension

Super Thriller mit ausgeklügeltem Plan

Pretty Girls
von Karin Slaughter

Wen glaubst Du zu kennen?

Immer wieder kam mir "Pretty Girls" von Karen Slaughter auf Euren Rezensionenlisten und den Beststellerlisten unter und es juckte mich richtig, dieses Buch endlich in die Finger zu kriegen. Deshalb sprang ich im Dreieck, als die Ebook-Version auf Amazon in meinem Warenkorb landete ;-)

Meine persönliche Meinung:

"Pretty Girls" war mein erstes Buch von Karen Slaughter und der Schreibstil der Autorin war für mich leicht und flüssig zu lesen. Keinerlei Stolperstellen im Vokabular, keine zu aufwendigen Satzbauten oder Schachtelsätze. Die mündliche Rede war prima eingearbeitet, ich kam nicht in Verwechslungsgefahr, wer gerade sprach, und der Aufbau (sowohl Absätze, als auch Kapitel) war für mich sehr angenehm.

Die Protagonisten werden einem durch Rückblicke in Form von Briefen an die verschwundene Julia, die Sam Caroll, der Vater von Claire, Lydia und Julia, geschrieben hat, sowie durch die laufende Handlung prima skizziert und charakterisiert. So konnte ich Claire ebenso gut vor mir sehen, wie entgegengesetzt Lydia ;-) Auch Paul war in vielen Bereichen ganz briliiant beschrieben, was super Rückschlüsse auf viele Bereiche gab.
In diesem ganzen Gefüge aus Charakteren stach eine Überraschung neben Claire vollkommen für mich heraus, und das war Helen, die sich während des Spannungsaufbaus als richtig "cool" für mich entpuppte :-)

Der Plot war genial und erschreckend zugleich, denn leider ist heutzutage fast nichts mehr erdacht, sondern alles denkbar, wenn nicht sogar schon geschehen. Das wird für mich mehr und mehr zum bitteren Beigeschmack beim Lesen solch genialer Thriller, dass ich mir eingestehen muss, wie real das alles sein kann. Hier unwahrscheinlich gut aufgezeigt, wie solch grausame Taten durchkommen, wenn irgendwo (entschuldigung) sadistisches Monster auf ein anderes sadistisches Monster trifft! Dass sich diese gerne gemeinsam im Dreck suhlen ist bekannt, und so ergibt eins das andere.... Wer da hineingerät ist arm dran - oder wird stinkreich.
Der Spannungsaufbau, durch den hier Claire und ihre Familie leider durchmüssen, ist geschickt durchdacht und super aufgebaut.

Ich muss für mich jedoch anmerken, dass ich mich schon hin und wieder beim Abdriften erwischt habe. Als ich mir die Stellen genauer angesehen habe, ging es oft um Wiederholungen von Gedanken oder Inhalten, die schon vorkamen. Ich hatte also nichts wirklich verpasst bzw. fand manches etwas in die Länge gezogen.

Daher rührt auch mein Sternchenabzug.
Für Ende und Auflösung der verschiedenen Stränge gab es einiges Vorhersehbares, anderes widerrum war trotz der Grausamkeit im Buch nochmal eins "oben drauf".

Auf jeden Fall ein gelungener Thriller und ein Aufmerksammachen auf Karen Slaughter.