Rezension

Toller Auftakt mit authentischem Schreibstil

Dustlands - Die Entführung - Moira Young

Dustlands - Die Entführung
von Moira Young

Die Hörbuchsprecherin Laura Maire kannte ich bereits aus dem Hörbuch "Seefeuer" von Elisabeth Herrmann. Schon dort mochte ich sie sehr gerne, doch ihre Stimme passt zu Dustlands, wie ich finde, noch besser. "Dustlands - Die Entführung" ist eine der Reihen auf die ich schon länger unglaublich gespannt war. Gerade der arg umstrittene Schreibstil lies meine Neugier steigen. Um eins vorweg zu nehmen: Dies ist eine Hörbuchrezension. Ich habe jedoch einige Seiten selbst gelesen um auf den Schreibstil besser eingehen zu können.

Der Schreibstil von Moira Young ist sehr besonders. "Dustlands" zeichnet sich durch eine sehr einfache, teilweise sogar eintörnige Wortwahl und knappe Sätze aus. Die vielen Dialoge werden nicht durch Anführungszeichen gekennzeichnet.

"Tut mir leid, Saba, flüstert Emmi. Ich versuch zu lächeln, so zu tun, als ob es mir nichts ausmacht, aber ich krieg es nicht hin. Ich dreh den Kopf weg. Ist nicht deine Schuld, sag ich. Ich lass mir was einfallen." (S. 57)

Der Schreibstil ist anders und sehr ungewohnt. Die Sätze sind trist, wirken teilweise unbeholfen und doch passt dieser Stil hervorragend zur Geschichte. Ich bin mir sicher, dass Moira Young auch deutlich ausschweifender schreiben kann. Doch sie nahm sich selbst zurück um die Geschichte um Saba, Lugh und Emmi authentischer zu machen. Ich hatte mich schnell an diesen Stil gewöhnt, auch wenn ich vermute, dass das auch auf das Hörbuch, das wirklich perfekt gelesen wurde, zurück zu führen ist. Laura Maire schwächt die "Härte" der Sätze ein wenig ab, doch auch die selbst gelesenen Seiten haben mir vom Stil sehr gut gefallen.

Doch auch die Charaktere waren sehr authentisch und toll ausgearbeitet. Gerade Saba mochte ich unglaublich gerne. Sie hat das Herz am rechten Fleck, ist aber im Umgang mit anderen Menschen, allen voran ihrer kleinen Schwester, sehr unbeholfen. Im Laufe des Buches macht Saba eine große Entwicklung durch. Anfangs sehr ruhig und unbeholfen wächst sie mit den Geschehnissen und gewinnt immer mehr Mut und Stärke. Auch die Entwicklung was Sabas Verhältnis zu Emmi angeht, hat mir sehr, sehr gut gefallen. Doch Saba ist nicht der einzig tolle Charakter in diesem Buch: Auch Emmi, Lugh, Jack und einige mehr, waren authentisch und interessant.

Zu der Handlung selbst möchte ich gar nicht all zu viel sagen. Das wichtigste steht im Klappentext, den Rest gilt es selbst heraus zu finden. So viel sei aber gesagt: Die Geschichte nimmt relativ schnell an Fahrt auf und die Spannung zieht sich durch das komplette Buch. Die letzten Seiten sind an Spannung kaum zu überbieten und ich freue mich schon riesig auf den zweiten Band.

Fazit: Der gelungene Auftakt einer tollen Dystopie, der vor allem durch Schreibstil und Charaktere zu etwas Besonderem wird.