Rezension

Toller Thriller

Missing. New York - Don Winslow

Missing. New York
von Don Winslow

Bewertet mit 4 Sternen

Die kleine Hailey verschwindet spurlos, der Ermittler Frand Decker setzt alles daran, sie zu finden. Dann verschwindet ein zweites Mädchen, aber haben die beiden Fälle wirklich etwas miteinander zu tun?

 

Don Winslow macht es einem leicht, er lässt den Protagonisten Frank Decker, in Ich-Form erzählen, erzählt flüssig und in zum Teil sehr kurzen Kapitel, so dass man regelrecht durch den Roman rast. Die Spannung wird immer mehr aufgedreht, das Buch aus der Hand zu legen, fällt schwer.

 

Frank Decker erzählt zwar in Ich-Form, aber wirklich kennen lernt man ihn nicht, sein Erzählstil ist sehr sachlich, man merkt zwar, wie getrieben er wird, aber an seinen Emotionen lässt er einen wenig teilhaben. Auch die anderen Charaktere werden eher oberflächlich gezeichnet, da hätte ich mir ein bisschen mehr Tiefe gewünscht.

 

Bis zum Schluss ist dem Leser, trotz vieler Verdachtsmomente, nicht wirklich klar, was genau dahinter stecken könnte. Man kann gut mitraten, ist aber nie sicher. Die Auflösung wartet dann auch mit Überraschungen auf, ist aber logisch, zufriedenstellend und gut durchdacht.

 

Der Klappentext spricht davon, dass dieser Roman der Auftakt zu einer neuen Serie ist und auch der letzte Satz deutet darauf hin. Ich würde mich wirklich sehr freuen, mehr über Frank Decker zu erfahren und ihn bei weiteren Fällen zu begleiten. Vielleicht dürfen wir nach und nach auch mehr von seinem Charakter erkunden …

 

Don Winslow erzählt in bester Roman-noir-Tradition. Wer das mag und/oder generell spannende Thriller liebt, ist hier richtig. Ich kann den Roman sehr empfehlen, vergebe aber wegen der fehlenden Charaktertiefe nur 4 Sterne, mit Tendenz nach oben.