Rezension

Wie weit würdest du für die Familie gehen?

Tru Blue - Melissa Foster

Tru Blue
von Melissa Foster

Bewertet mit 5 Sternen

Zum Inhalt:

Für Truman Gritt steht die Familie an erster Stelle. Deswegen würde er alles für sie tun und hat es bereits in der Vergangenheit getan, als er für sechs Jahre anstelle seines Bruders Quincy ins Gefängnis ging. Sechs Monate ist er nun draußen, als genau dieser in anruft und Truman anfleht zu kommen. Eigentlich wollte Truman nichts mehr mit seiner Vergangenheit und vor allem seiner Mutter zu tun haben, doch er kann nicht anders und fährt dennoch zu Quincy. Dort erfährt er, dass seine Mutter tot ist und er noch zwei kleine Geschwister hat, die er kurz entschlossen mitnimmt.

Gemma Wright weiß nicht, was sie von dem großen tätowierten Kerl halten soll, der da unbeholfen mit den zwei kleinen Kindern vor dem Regal steht. Kurzerhand beschließt sie, ihm zu helfen, auch wenn der Mann dies erst gar nicht will und sie schroff abweist. Gemma lässt sich aber nicht so leicht verscheuchen und schafft es, hinter die harte Fassade von Truman zu schauen.

 

Meine Meinung:

Sofort sind wir mittendrin im Leben von Truman, das nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis in geordneten Bahnen verläuft. Zumindest bis zu dem Anruf seines Bruders Quincy.

Ich finde, der Autorin ist es wirklich gut gelungen, die verschiedenen Emotionen zum Leser zu transportieren. Weswegen ich von der ersten Sekunde an mit Truman und Gemma mitgelitten habe, mich mit ihnen gefreut und mit ihnen durch alle Höhen und Tiefen gegangen bin. Sowohl Gemma, als auch Truman haben vielschichtige Charakter. Sie haben ihre Ecken und Kanten und ihre kleinen Marotten und Fehler, durch die sie aber nur noch authentischer wirken. Beide habe ich gerade wegen ihrer kleinen Marotten umso mehr in mein Herz geschlossen. Gut finde ich, dass Gemma als eine starke Frau, die mit beiden Beinen im Leben steht, dargestellt wird. Ebenso, dass Truman auch seinen weichen Kern und seine verletzliche Seite zeigen darf.

Gemma und Truman kommen zwar beide aus verschiedenen Welten, haben aber dennoch viel gemeinsam und gerade diese Gemeinsamkeiten schweißen die beiden nur noch mehr zusammen. Denn sie können dadurch nachvollziehen, wie sich der jeweils andere fühlt.

Besonders aufgefallen ist mir noch Gemmas Freundin Crystal, die im Grunde das genaue Gegenteil von Gemma ist. Crystal würde alles für ihre Freundin tun und ist so ein bisschen wie ein Fels in der Brandung für Gemma. Dann ist da noch die Familie Whiskey. Auf den ersten Blick scheinen alle eine raue Schale zu haben, darunter verbirgt sich aber ein weicher Kern. Sie würden wirklich alles für Truman tun und sind für ihn zu einer Familie geworden, was ich sehr schön finde.

Die Figuren wurden von der Autorin ausreichend beschrieben, sodass ich sie alle bildlich vor Augen hatte. Ebenso ist es mir mit den Schauplätzen ergangen.

 

Fazit:

Eine herzergreifende Geschichte, in der es darum geht, wie weit man für die Familie gehen würde. Die Autorin hat es geschafft, die verschiedenen Emotionen zum Leser zu transportieren, wodurch ich Gemma und Truman durch alle Höhen und Tiefen, die sie gegangen sind, begleitet haben. Ich freue mich jetzt schon, mehr von Gemma, Truman, aber auch Crystal und der Familie Whiskey zu lesen.