Rezension

Young World - Die Clans von New York

Young World - Die Clans von New York - Chris Weitz

Young World - Die Clans von New York
von Chris Weitz

Es gab ein Leben davor. Dann kam die Seuche. Übrig blieben nur die Teenager. Jetzt, ein Jahr danach, werden die Vorräte knapp und die Überlebenden organisieren sich in Clans. Jefferson, Führer wider Willen des Washington-Square-Clans, und Donna, in die er heimlich verliebt ist, haben sich ein halbwegs geordnetes Leben in all dem Chaos aufgebaut. Doch als Brainbox, das Genie ihres Clans, eine Spur entdeckt, die zur Heilung der Krankheit führen könnte, machen sich fünf von ihnen auf in die gefährliche Welt jenseits ihres Rückzugsortes - Schießereien mit feindlichen Gangs, Flucht vor Sekten und Milizen, Überleben in den Gefahren der U-Bahn-Schächte inklusive. Denn trotz aller Aussichtslosigkeit glaubt Jeff an die Rettung der Menschheit.

Meine Meinung:

Nachdem ich die Beschreibung des Buches gelesen habe, war ich schon ein bisschen begeistert, denn mir gefallen solche Geschichten, in denen Jugendliche alleine auf sich gestellt sind und so über sich hinauswachsen können, gleichzeitig wurde ich automatisch an die ‚Alterra‘-Trilogie von Maxime Chattam erinnert. Die leichten Parallelen zu dieser Trilogie sind allerdings kein Nachteil, sondern vielmehr ein weiterer Bonus für diese Geschichte, denn ich habe die Reihe von Chattam geliebt und jede Seite solange ausgekostet, wie ich nur konnte. Ich war traurig nachdem ich diese beendet habe und habe mich durch diese Parallelen noch mehr auf dieses Buch gefreut und ich wurde nicht enttäuscht. ‚Young World‘ bietet zwar keine Jugendlichen mit besonderen Fähigkeiten, dies ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass diese Jugendliche besonders sind und zwar jeder auf seine eigene Art und Weise. Vor allem die zwei Protagonisten, aus dessen Sicht die Handlung geschildert wird. Jefferson und Donna. Beide könnten eigentlich nicht unterschiedlicher sein. Wo Jefferson ruhig und besonnen ist, ist Donna wild und unternehmungslustig. Sie traut sich viel und wagt lieber ein bisschen mehr, anstatt einen zweiten Gedanken an die Konsequenzen zu verschwenden. Er hingegen überdenkt alles lieber nochmal und stellt die Sicherheit seiner Truppe in den Vordergrund. Jefferson ist ruhig und sehr nachdenklich. Viele Sachen, die ihn beschäftigen verlassen erst gar nicht seinen Kopf, wo hingegen bei Donna praktisch alles ungefiltert an die Oberfläche dringt, so dass sie hin und wieder verletzend sein kann. Gleichzeitig ist sie ehrlich und nimmt meistens auch kein Blatt vorm Mund. Beide ergänzen sich sozusagen. Wobei ich erwähnen muss, dass mir Jeffersons Art am Anfang mehr zugesagt hat. Irgendwie fand ich ihn viel sympathischer als Donna, die mit ihrer frechen Art und umgangssprachlichen Ausdrucksweise nicht ganz bei mir punkten konnte. Gott sei Dank, hat sich das im Laufe der Zeit auch geändert. Donna wurde angenehmer, aber trotzdem mochte ich Jeffersons ruhige und ernste Art doch mehr. Auch die drei übrigen Charaktere der Gruppe, die sich auf den Weg nach einer Heilung gemacht haben, waren plastisch und detailreich von dem Autor gestaltet worden und haben das Lesevergnügen zusätzlich gesteigert. Obwohl diese im Buch nur von den beiden Protagonisten dargestellt und beschrieben wurden, hatte ich das Gefühl einen gewissen Zugang zu ihnen zu haben und etwas über sie erfahren zu haben. Das Einzige, was mich an den Jugendlichen gestört hat, war ihre leichte Gefühlslosigkeit gegenüber dem Tod von anderen Menschen. Sie haben natürlich getrauert, aber irgendwie konnte ich das nicht spüren. Es kam mir eher so rüber, als würden sie zwar trauern, aber das Ganze dann doch ziemlich schnell zu den Akten ablegen. Vielleicht ist man aber nach dem Tod von seinen Eltern und jüngeren Geschwistern einfach zu abgeklärt und ich erwarte in den Moment zu viel.

Die Handlung war top. Dazu gibt es eigentlich nicht wirklich viel mehr zu sagen. Die Jugendlichen waren immer auf Achse, sind von einer Situation in die nächste geschliddert. Haben sich Ärger eingehandelt, haben Lösungen gefunden, sich befreit und freigekämpft. Die Fünf sind aus jeden Konflikt und jedem Zusammenstoß mit anderen Jugendlichen als Sieger rausgegangen und haben um ihr Überleben gekämpft. Ich war immer gespannt was als nächstes passieren könnte und war nie gelangweilt, denn der Autor hat auch den Leser auf Achse gehalten, in dem er sehr viel Spannung erzeugt hat. Das Ende der Geschichte war natürlich ein Highlight und hat meine Neugier auf den nächsten Band nur zusätzlich gesteigert. Ich bin gespannt, wie es weitergehen wird, vor allem, wie es nun mit der Bekämpfung der Krankheit weitergehen wird. Diese war ebenfalls ein relativ interessanter Aspekt dieser Geschichte und hat das Ganze für mich abrunden können.