Rezension

Willst du wirklich 18 werden

Young World - Die Clans von New York - Chris Weitz

Young World - Die Clans von New York
von Chris Weitz

Bewertet mit 3.5 Sternen

Bei einer Seuche sterben alle Erwachsenen und alle kleinen Kinder, lediglich die Jugendlichen überleben, aber auch nur bis zu ihrem achtzehnten Geburtstag, dann erliegen auch sie der Seuche. In diesem Überlebenskampf bilden die Jugendlichen unterschiedliche Gangs, unter anderem auch der Clan am Washington Square. Als Wash, der Anführer des Clans nach seinem achtzehnten Geburtstag stirbt, übernimmt dessen jüngerer Bruder Jefferson die Führung und als dann noch in einer Dissertation die Möglichkeit auftaucht, ein Heilmittel für die Seuche zu finden, brechen fünf Jugendliche auf, diesem Ganzen auf die Spur zu kommen. Dabei geht natürlich nicht alles glatt und ob es auch wirklich dieses Heilmittel gibt?
Zunächst einmal muss ich sagen, dass ich das Cover des Buches wirklich absolut gelungen finde. Es gibt die Stimmung (Endzeitstimmung) super wieder und auch Motiv und Farbgestaltung sind super gewählt. Ich hätte dieses Buch mit Sicherheit aus einem Regal in einer Buchhandlung gezogen.
Das Thema Endzeit, bzw. Dystopie ist natürlich nichts Neues und es gab auch schon unglaublich viele Bücher hierzu und doch bin ich immer wieder von diesem Genre angetan, denn es verspricht sehr viel Spannung. Die Clans von New York ist das Erstlingswerk von Regisseur Chris Weitz und ich muss schon sagen, dass man dem Schreibstil doch so ein wenig den Regisseur anmerkt. Ich fand den Stil schon flüssig, aber doch in seiner Art etwas gewöhnungsbedürftig und gerade am Anfang hatte ich meine Schwierigkeiten ins Buch hineinzufinden und ich habe mich immer wieder ertappt, wie ich einen Abschnitt häufiger gelesen habe. Ich musste auch ein wenig schmunzeln, als gleich auf den ersten Seiten mehrere Filme erwähnt wurden. Hat man sich an den etwas abgehackten Schreibstil gewöhnt, ist die Geschichte auch gut zu lesen und an Spannung fehlt es nicht, ganz im Gegenteil wird es doch teilweise eher brutal. Der Sprachstil war extrem jugendlich gehalten und ich würde meinen, dass hier etwas weniger besser gewesen wäre, aber das kann natürlich auch mit an der Übersetzung liegen.
Die Charaktere sind äußerst unterschiedlich und gut dargestellt. Gut fand ich, dass das Buch aus zwei unterschiedlichen Perspektiven erzählt wird. Ansonsten sind es Jugendliche, die in einer brutalen Zukunft versuchen zu überleben.
Das Ende des Buches ist natürlich ein Cliffhanger und ich muss sagen, dass es dann doch irgendwie sehr verworren aufhörte. Aber da gibt es bestimmt im nächsten Teil die Antworten zu und ich bin sehr gespannt darauf, wie die Geschichte weitergeht.
Mein Fazit: eine etwas holprige Dystopie, die trotz allem mit sehr viel Spannung aufwarten kann. Hin und wieder schon recht brutal erzählt, aber durchaus glaubhaft, denn das nicht alles Friede Freude Eierkuchen in so einer Zukunft ist, ist wohl klar. Ich denke schon, dass Freunde der Dystopie Gefallen an dem Buch finden werden. Von mir gibt es vier Sterne, für die volle Punktzahl war mir der Schreibstil ein wenig zu gewöhnungsbedürftig!