Rezension

Anspruchsvoll!

Die Rosen von Montevideo - Carla Federico

Die Rosen von Montevideo
von Carla Federico

Bewertet mit 3.5 Sternen

Die Geschichte spielt in Montevideo und Deutschland im Wechsel. Im Jahre 1843 wird auf die junge Rosa de la Vegas großen Druck ausgeübt.
Ihr Vater will, das sie heiratet, und dann auch noch einen viel älteren Mann. Ihre Mutter starb, und kann ich nicht zur Seite stehen, und auch ihre zwei Tanten sind ihr keine große Hilfe.
Einzig ihr Bruder Julio hilft ihr, ihren Vater davon zu überzeugen, die Wahl dann doch auf den deutschen Bankierssohn Albert Gothmann fallen zu lassen. Aber nicht ganz ohne Hintergedanken.

Die de la Vegas sind eine mit der einflussreichsten Familien in Montevideo, und haben Kontakte in die Welt. Gerade der Geschäftssinn ist wohl Schwerpunkt für die Zustimmung von Bruder und Vater. Ihr Weg für sie nach Franktfurt, zum Elternhaus von Albert.

Frankfurt so wundervoll und prachtvoll, mit viel Sinn für Musik, Kunst und natürlich für Geld. Rosa wird nicht besonders warm aufgenommen, ihre Schwiegermutter ist kalt und abweisend und ihre Schwägerin Antonie, spielt ein falsches Spiel mit ihr. Einzig Carl-Theodor, Albert's Bruder scheint vernünftig zu denken, und gibt Albert in schweren Zeiten gute Ratschläge, auch als Albert sich in seine Arbeit vertieft, Rosa sich alleine fühlt, verloren in einer Welt, die ihr so fremd ist, und so ganz anders als ihr Leben in Montevideo.

Auch als sie schwanger wird, scheint sich ihre Situation nicht zu verbessern, und ihr Klavierlehrer, mit dem sie sich gut versteht und der ihr ein guter Freund wird, bringt das Fass im Hause Gothmann zu überkochen.

Leider sind die Frauen der Gothmann/de la Vega Familie über viele Jahrzente vom Pech verfolgt. Eine Zeit damals, in der die Frauen nichts zu sagen haben. Sich unterordnen und zu gehorchen hatten. Das bringt mit sich, das nicht über Gefühle gesprochen wird. Ein Missverständnis jagt hier das Andere, und das ganze aneinander vorbeireden und nebeneinander her leben, bringt jedes Mal eine große und tiefe Trauer mit sich.

Und natürlich dürfen auch hier Intrigen nicht fehlen. Davon gibt es Enige, und das erschwert vieles zusätzlich. Mit 780 Seiten, ist das Buch ein Wälzer voller Gefühle, die einen zum Nachdenken bringen, und oft auch wütend machen. So habe ich mich an manchen Stellen oft gefragt, warum die Personen so handeln, warum sie so denken und das man so blöd doch nicht sein kann.
Ich rief mir immer vor Augen, das es eine andere Zeit war, und in der schien es völlig normal, das man selbst den eigenen Kindern gegenüber auf Abstand geht, und lieber der Amme das Stillen und die Erziehnung überlies, zum Beispiel.
Aber was mich auch besonders interessiert hat, war der Krieg, der in diesem Buch so gut erklärt wurde. Uruguay und Paraguay bekämpfen sich. Viele Menschen sterben, und das wird dann auch der Schauplatz von Rosa's Tochter Valeria. Das sie sich in einen Mann verliebt, den ihre Heimat als Feind ansieht, ebnet ihren Weg, der sie vom Rest der Familie entzweien wird. Doch trotzalledem, oder vielleicht gerade deswegen, habe ich mich von dem Buch einfach führen lassen. Die Gefühle sprangen auf mich über, ich habe mitgehofft und gebangt. Ein wunderbares Ende und die Einsicht der Gothmann Frauen, runden das Ende ganz herrlich ab.

Ein historischer Roman, der einfach zu verstehen ist, der sich flott lesen lässt, und Gefühle in den Lesern weckt. Daher sehr lesenswert!

Kommentare

Goldstück90 kommentierte am 31. Oktober 2013 um 11:35

Hat mir auch sehr gut gefallen!! :)

Catherine Buchling kommentierte am 31. Oktober 2013 um 13:59

Ich fand das Buch auch ganz toll!