Rezension

Für historisch interessierte KämpferInnen

Die Rosen von Montevideo - Carla Federico

Die Rosen von Montevideo
von Carla Federico

Bewertet mit 2.5 Sternen

Die Rosen von Montevideo spielt hauptsächlich im Uruguay und Deutschland des 19. Jahrhunderts. Die Autorin Carla Federico beschreibt die historischen Vorgänge dieser Zeit sehr umfassend und gibt so einen guten Einblick in die Zeit in der das Buch spielt. Auch die Landschaft in Südamerika ist meiner Meinung nach gut beschrieben. Sobald es um kleinere räumliche Einheiten geht, werden die Beschreibungen der Handlungsorte etwas karger.

Da Die Rosen von Montevideo eine Familiensaga ist die sich über mehrere Generationen spannt, gibt es mehrere Hauptfiguren. Anfangs konnte ich mich noch gut in die Lage der ersten Hauptfigur Rosa hinein versetzen, aber je weiter die Geschichte voranschritt und je mehr Figuren dazukamen, desto schwerer fiel es mir mich mit den Figuren zu identifizieren. Außerdem fällt auf, dass die Figuren sich sehr ähnlich (wenn nicht schon stereotyp) sind. Das lässt sich allerdings nicht nur durch Verwandtschaft erklären. So sind sich zum Beispiel Albert, Luis und Antonio von ihren Eigenschaften her wirklich sehr ähnlich, obwohl nur Luis und Antonio miteinander verwandt sind. Ähnliche Parallelen lassen sich auch bei den Frauen ziehen.

Was die Parallelen betrifft, so gab es von diesen in der Handlung mehr als genug. Anfangs war die Verwendung von Parallelen wirklich ein gelungenes Stilmittel, das ich sehr zu schätzen wusste. Mit der Zeit wurden diese Parallelen jedoch zur Qual und eigentlich nur noch langweilig. Hier ist weniger oft mehr.

Generell muss ich sagen, dass Die Rosen von Montevideo für meinen Geschmack wohl zu viel auf einmal versucht haben. Die Mischung aus Liebesgeschichte, Drama, Historienroman und Familiensaga hat mich einfach überwältigt. Hier wäre locker Stoff für drei Bücher vorhanden gewesen. Ich will damit nicht sagen, dass mir das Buch gar nicht gefallen hat. Es hat mich vor allem im ersten Drittel gut unterhalten und auch die historischen Hintergrundinformationen waren sicher gut recherchiert.

Mein Fazit: Ein Roman für historisch Interessierte die drei Generationen junger Frauen auf ihrem holprigen und und von Parallelen geprägten Kampf ums Glück begleiten wollen.