Rezension

Brasilianischer Rosengarten

Blumentochter - Vanessa da Mata

Blumentochter
von Vanessa da Mata

Vom Cover des Buches "Blumentochter" von Vanessa da Mata springen dem Leser zunächst herrlich gestaltete Blumen ins Auge - schlicht und nicht verkitscht. Man erwartet eine Familiengeschichte, die sich in Brasilien ereignet, vom Stil her vielleicht angelehnt an "die großen" spanischsprachigen Autoren Lateinamerikas, wie zum Beispiel Gabriel García Márquez und auch der "Magische Realismus" wie bei Cortázar zu finden, könnte eine Rolle spielen.

Hauptperson des Buches ist Adalgiza, die mit ihren Tanten in einer brasilianischen Stadt lebt und dort Blumen verkauft und ausliefert, die sie allesamt aus dem riesigen, verwunschen Garten holen, von dem sie selbst nicht alle Teile kennen. Richtiges Vertrauen hat Giza nur zur Hausangestellten Dede, zu ihren Tanten hingegen immer weniger. Sie ahnt, dass es ein Familiengeheimnis gibt und versucht nach und nach, ihm auf die Schliche zu kommen. Als sie sich in den schönen Tito verliebt, ändert sich ihr Leben. Sie erwacht zur Frau und stellt noch viel mehr in Frage, was ihre Tanten so tun. Das Geheimnis, auf das sie am Ende stößt, erwartet man nicht...

Der Autorin gelingt es in meinen Augen ein plastisches Bild von der brasilianischen Natur in all ihrer Vielfalt und Herrlichkeit zu zeichnen. Man sieht und richt förmlich das Haus, den Rosengarten und die typisch lateinamerikanischen Straßen mit den zum Teil noch kolonial anhauchenden Gebäuden. Der Stil ist ausschweifend und malerisch. Leider zieht sich die Geschichte manchmal ziemlich, ohne dass nennenswerte Dinge passieren oder es passieren Dinge, die einem unpassend und schwer nachvollziehbar erscheinen. Man spürt zum Teil die Unzufriedenheit Gizas in den Worten, mit denen sie beschrieben ist.

Ich verteile für das Buch 3 Sterne. Die Geschichte könnte noch spannender sein, besonders gut gefallen haben mir aber die Naturbeschreibungen.