Rezension

Bunt, opulent, aber nicht ganz einfach

Blumentochter - Vanessa da Mata

Blumentochter
von Vanessa da Mata

Bewertet mit 3 Sternen

Giza wächst bei und mit ihren Tanten Margarida und Florinda heran.
Giza weiß nichts über ihre Vergangenheit, ihre Eltern. Ein Geheimnis, das ihr niemand verraten will, umgibt sie. Gemeinsam betreiben die drei eine Gärtnerei, doch die meiste Arbeit wird von Giza erledigt.

Ein modernes Mädchen, fast mit einem Hauch Aschenputtel, einem Mädchen, das ungeliebt in einer stiefmütterlichen Umgebung aufwächst, die meiste Arbeit hat und dennoch eine Lebensfreude und vor allem eine große Portion Neugierde mitbekommen hat.

"Wenn ich morgends erwachte, war die Zeit ausgefüllt. Der Tag verging weder zu schnell noch zu langsam, alles war neu und aufregend, allen Entdeckungen begegnete ich ungezwungen und mit großer Gelassenheit....Ich glaube mit den Jahrensehen wir nicht mehr so genau hin, riechen und ertasten weniger, die Lebensenergie schwidet, Ablenkungen und Alltagspflichten trüben nach und nach unsere Wahrnehmung." S. 12

Giza erkundet auch verbotene Pfade, heimlich, aber mit großem Ehrgeiz, beobachtet sie nicht nur ihre Mitmenschen in der kleinen Stadt, ihre heimlichen Liebeleien, sondern sie macht sich auch auf die die "verbotene" Nachbarstadt, die so anders ist als ihre Heimatstadt. Dort wird gelebt, geliebt, gefeiert, ausgelassen und beinahe hemmungslos.

Ein brasilianisches Märchen, blumenhaft, opulent und geheimnisvoll, genauso wie das wunderschöne Cover, das einem wirklich ins Auge sticht!

"Jahrelang war dieser Ort für mich der Inbegriff von Glück und Geborgenheit, dabei wurde er inWirklichkeit auf einer dicken Schicht stinkender Lügen errichtet. Nun qäult mich dieser Gestank, er lässt mir keine Ruhe, ich muss wissen, was geschehen ist...." (S. 182)

Doch man braucht eine ganze Weile um hineinzufinden, mit Geza warm zu werden, alles zu verstehen. Die Autorin spielt mit Worten, zeichnet ein blumiges Bild von der Stadt und der Umgebung. Hat man die ersten Anfangsschwierigkeiten überwunden, ist man neugierig geworden. Man macht sich mit Geza auf Entdeckung.
Das Ende deckt viel auf, dennoch ist es mir zu märchenhaft, zu unverständlich geblieben. Dennoch lässt es einen mit vielen Gedanken um diese Geschichte zurück, sie bleibt noch eine Weile haften.

Kein einfaches Buch, ein Buch, auf das man sich einlassen muss.