Rezension

Der Clan

Erwartung DER MARCO-EFFEKT - Jussi Adler-Olsen

Erwartung DER MARCO-EFFEKT
von Jussi Adler-Olsen

Bewertet mit 4 Sternen

Die Gruppe nennt sich der Clan, sie haben es sich im beschaulichen Dänemark bequem gemacht. Die Erwachsenen um den „Guru“ Zola schicken die Kinder zum Betteln oder Stehlen in die Stadt. Und am Abend werden die Kinder, das Geld und die Beute eingesammelt. So lange er sich erinnern kann lebt Marco bei der Gruppe, doch ihm gefällt es nicht. Er will lernen, ein normales Leben, eine richtige Familie. Zola aber duldet keinen Widerspruch und als Marco seinen Mund nicht halten kann, entgeht er nur knapp einer harten Strafe. Noch in der selben Nacht allerdings belauscht er ein Gespräch, in dem es um seine Zukunft geht. Und die ist nicht so wie Marco es sich erträumt. Deshalb sieht er sich genötigt, zu fliehen. Leider viel zu schnell entdeckt, versteckt er sich in einem kleinen Waldstück und findet eine Leiche. 

 

Der fünfte Fall für Carl Mork liest sich in eins weg, fast schon wie man es inzwischen gewöhnt ist. Zwei Fälle, die miteinander verknüpft sind. Die bekannten Querelen im Dienst, wobei Carl auch noch seinen letzten Befürworter, den Chef, verliert, welcher durch einen Jüngeren ersetzt wird, der nicht auf Carls Wellenlänge liegt. Für Spannung ist gesorgt und auch der Humor kommt nicht zu kurz. Doch ist das Thema des Falles nicht so ein packendes wie ihm vorherigen Buch und die Plänkeleien in der Dienststelle wirken manchmal doch etwas übertrieben, so dass man dem guten Carl bedeuten möchte, er möge doch mal einen Gang herunter schalten und sich wie ein normaler Ermittler benehmen. Die Figur des Marco ist dagegen gelungen, als Idealbild des einen, für den es sich zu kämpfen lohnt, der aus einer schlechten Ausgangslage heraus sein Leben ändern möchte und dem man jegliche Unterstützung zugestehen möchte. Wenn auch ein gut geschriebener und fesselnder Krimi, doch einer der schwächeren des Autors.