Rezension

Der krönende Abschluss der "Legend"-Trilogie

Legend 03 - Berstende Sterne - Marie Lu

Legend 03 - Berstende Sterne
von Marie Lu

*Worum geht's?*
Während sich June an der Seite des neuen Elektors für einen kompletten Neuanfang der Republik einsetzt, kämpft Day um sein Leben. Trotz aller Schwierigkeiten und Komplikationen scheint es tatsächlich einen Weg zu geben, der June und Day in eine lichte Zukunft führen wird. Sogar ein Friedensabkommen mit den Kolonien steht kurz bevor. Aber dann bricht in den Kolonien ein Virus aus, das aus der Republik stammen soll. Ohne Heilmittel keinen Frieden. Doch es kommt noch schlimmer: Die Kolonien wollen ihre Rache. Der letzte Kampf um die Republik beginnt – und für June und Day zugleich der letzte Kampf um sich selbst…

*Meine Meinung:*
Endlich ist es da: Mit „Berstende Sterne“ legt Autorin Marie Lu den Abschluss ihrer erfolgreichen „Legend“-Trilogie vor. Wie sehnlich haben wir Fans drauf gewartet! Der Auftakt „Fallender Himmel“ hat mich neugierig gemacht, aber noch nicht umgehauen. Der zweite Band „Schwelender Sturm“ hat mich dagegen restlos begeistert. Dementsprechend hoch waren nun meine Erwartungen zum dritten Band. Mit ihm steht und fällt schließlich eine gesamte Trilogie. Aber so viel sei verraten: Marie Lu hat alles richtig gemacht und mit „Berstende Sterne“ einen genialen Abschluss geschrieben, der beide Vorgänger übertrumpfen kann.

Die Handlung setzt einige Monate nach den Geschehnissen aus „Schwelender Sturm“ ein, aber dank June und Day, die wieder die Erzählerrollen übernehmen und sich dabei kapitelweise abwechseln, findet man mühelos wieder in die Geschichte hinein. Schon nach wenigen Seiten ist man wieder mitten in Marie Lus Dystopie und wird von einem Lesefluss ergriffen, der einen keine freiwillige Lesepause mehr einlegen lässt. Die Handlung legt von Beginn an ein rasantes Tempo an den Tag und lässt einen zusammen mit dem flüssigen und mitreißenden Schreibstil der Autorin geradezu durch die Seiten fliegen.

Was „Berstende Sterne“ definitiv zu einem Highlight macht ist die Tatsache, dass man mit jedem Kapitel deutlicher spürt, wie viel Herzblut die Autorin in ihre Reihe gesteckt hat. Marie Lu hat ihre Geschichte gut durchdacht, sodass man niemals das Gefühl bekommt, eine bestimmte Szene würde nicht in das Gesamtbild der Trilogie passen. Alle Handlungsstränge sind aufeinander abgestimmt und ergeben ein spannendes Netz voller überraschender Wendungen, actionreicher Ereignisse und emotionaler Vorfälle, die einen atemlos an den Seiten kleben lassen. „Vorhersehbarkeit“ scheint für die Autorin wirklich ein Fremdwort zu sein! Marie Lu bleibt zudem stets authentisch und realistisch, was „Legend“ eine ganz großartige Atmosphäre verleiht.

In ihrem letzten Abenteuer geben Day und June noch einmal alles. June ist in den drei Bänden zu einer tapferen und mutigen Protagonistin herangewachsen. Sie mausert sich mehr und mehr zu einer Politikerin, die ihren Worten auch Taten folgen lässt, denn in ihren Handlungen liegen ihr Wille und ihr Herz. Mit dem von Rachsucht getriebenen Mädchen aus dem ersten Band hat June nichts mehr gemein. Sie ist reifer geworden, hat mit den Schatten ihrer Vergangenheit abgeschlossen und kann sich endlich mit ganzem Herzen für ihre Zukunft einsetzen. Marie Lu setzt June toll in Szene, zeigt ihre Stärken und Schwächen und macht sie zu einem echten Hauptcharakter, von dem man sich nach der letzten Seite nur ungern verabschiedet.

Day dagegen bereitet einem mit jedem Kapitel mehr Sorgen. Sein Gesundheitszustand verschlimmert sich zusehends und machen aus dem schlagfertigen jungen Mann, der sich im ersten Band mit seinem guten Willen in das Herz der Leser geschlichen hat, einen kranken Kämpfer. Allen Schmerzen und Komplikationen zum Trotz kämpft er für die, die er liebt, und versucht dabei stets zu verstecken, was wirklich in ihm vorgeht. Day leiden zu sehen, sticht einem ins eigene Herz, und jede schlimme Nachricht lässt einen mehr bangen. Nichtsdestotrotz bringt Day seine Leser mit seiner Liebenswürdigkeit, seiner Hoffnung und der Liebe zu seiner Familie immer wieder zum Lächeln. Er ist zwar verantwortlich dafür, dass man so manches Mal den Mut verliert, doch zugleich ist er es auch, der einen wieder aufbaut und damit ungeheure Stärke beweist.

Marie Lu hat genau das richtige Maß an Romantik in ihren spannungsgeladenen Trilogie-Abschluss einfließen lassen. Es gibt ein paar wunderschöne Momente zwischen June und Day, die trotz der rasanten Handlung nicht zu kurz kommen, sich zugleich aber auch nicht in den Vordergrund drängen. Lu findet die richtigen Worte und beschreibt die Beziehung ihrer beiden Protagonisten auf eine sanfte, zärtliche Weise. Es wirkt niemals kitschig oder gar aufgesetzt, im Gegenteil: Die intimen Szenen zwischen June und Day sorgen im Trubel für eine gefühlvolle Gänsehaut und bieten Einblicke in die Seiten der Charaktere, die sie sich sonst

Marie Lu führt ihre Trilogie in „Berstende Sterne“ zu einem tollen Abschluss, der der gesamten Reihe gerecht wird. Die Autorin erzählt noch über den actionreichen Showdown hinaus, wie es mit ihren Protagonisten und der Welt, in der sie Leben, weitergeht. Während ich mir als Fan durchaus ein anderes Ende für die „Legend“-Reihe gewünscht hätte, kann ich als Vielleser nur den Hut davor ziehen, wie großartig Marie Lu ihre Trilogie zu Ende führt. Ein gelungener Abschluss, der keine Fragen offen lässt und dafür sorgt, dass man sich gerne an „Legend“ zurückerinnern wird.

*Fazit:*
Mit „Berstende Sterne“ bringt Marie Lu ihre „Legend“-Trilogie zu einem würdigen Abschluss, die die beiden Vorgängerbände noch einmal um Längen in den Schatten stellt. Fans der Trilogie bekommen hier eine grandiose Geschichte voller Action, Spannung und unerwarteter Wendungen geboten, die alle Handlungsstränge endlich zusammen- und zu Ende führt. In Days und Junes letztem Abenteuer weiß man nie, was einen im nächsten Kapitel erwarten wird. Doch eines weiß man genau: Es wird episch! Für „Legend – Berstende Sterne“ vergebe ich verdiente 5 Lurche.