Rezension

Ein toller Abschluss!

Legend 03 - Berstende Sterne - Marie Lu

Legend 03 - Berstende Sterne
von Marie Lu

Bewertet mit 4 Sternen

Inzwischen sind acht Monate vergangen, seit June Day das letzte Mal gesehen hat. Sie hat sich in ihr Amt als Princeps-Anwärterin gefügt und begleitet den jungen Elektor Anden auf Reisen und bei seinen Auftritten vor dem Senat. Die beiden scheinen ein Vertrauensverhältnis aufgebaut zu haben, was unter anderem an dem liegt, was Day und June für ihn getan haben. Day hingegen ist noch immer bei Eden, der sich nur langsam von den Strapazen der vielen Tests und Versuche, die an ihm verübt worden sind, erholt. Ihm geht es immer schlechter und seine Ärzte prophezeien ihm nur wenige Heilungschancen. Der Tumor in seinem Kopf wächst unweigerlich. Mit Medikamenten soll der Prozess aufgehalten werden, doch scheinen diese nur wenig zu nützen. Immer wieder erleidet er Krämpfe und Erinnerungslücken. Doch June kann er nicht vergessen. Obwohl er sich damals gegen eine Beziehung mit ihr entschieden hat, vermisst er sie jeden Tag.

Als die Kolonien eine neue Seuche entdecken, geben sie Anden die Schuld an der Ausbreitung und fordern eine sofortige Ausrottung. Einzig Eden scheint einen möglichen Schlüssel in sich zu tragen, doch dafür müsste der Junge erneut in ein Labor. Anden holt Day und Eden zu sich um diese bedeutende Veränderung mit ihnen zu besprechen. Dabei sehen sich June und Day zum ersten Mal wieder und die alten Gefühle erwachen zum Leben. Doch schon kurz darauf werden sie von den Kolonien angegriffen….

"Berstende Sterne" ist inzwischen der dritte und letzte Teil der Legend-Romanreihe aus der Feder der sino-amerikanischen Autorin Marie Lu, die bereits mit ihren ersten beiden Bänden "Fallender Himmel" und "Schwelender Sturm" für einen idealen Lesestoff gesorgt hat. Bei diesem Band stellt sich nun natürlich die Frage: Kann auch der Abschluss überzeugen?
Und die Antwort darauf lautet: Ja, das kann er. Die Umsetzung der Geschichte ist auch in diesem Werk erneut spannend und wunderbar inszeniert gelungen. Allerdings ist es nur möglich in die Handlung hineinzufinden, wenn die ersten beiden Bücher dem Leser bekannt sind. Marie Lu verzichtet auf viele Wiederholungen oder Andeutungen, sondern konzentriert sich bei ihrer Erzählung auf die wesentlichen Bestandteile dieser atemberaubenden letzten Schlacht.

Von Beginn an fällt es leicht, sich auf die Worte der Schriftstellerin einzulassen und sich Day und June lebendig vorzustellen. Wie gewohnt, schildert sie auch in diesem Band die Geschehnisse aus beiden Sichtweisen, wodurch die jungen Hauptprotagonisten lebendig und ausdrucksstark erscheinen. Ihre Emotionen und Empfindungen sind dem Leser präsent und erscheinen glaubwürdig. Marie Lu lässt auch hier keinen Zweifel daran entstehen, dass sämtliche vergangenen Ereignisse ihre Spuren hinterlassen haben.

Die Handlung erscheint gut durchdacht und selbst in harmlosen Situationen ist die unterschwellige Spannung leicht zu spüren. Nur in einige Sequenzen, wenn sich die Ereignisse sich überschlagen, wirkt die Erzählung ein wenig konfus. In diesen Momenten ist es nicht immer ganz einfach, den Faden wieder zu finden.
Mit dem Abschluss einer Trilogie wird viel Hoffnung in die letzten, hoffentlich erklärenden Seiten gelegt. Hier kann der Leser jedoch beruhigt werden, denn die Autorin schafft es glaubwürdig, ein Ende herbei zu führen, welches überraschend und sehr emotional ist. Mit den letzten Sätzen fällt es schwer, einen persönlichen Abschluss zur Geschichte zu finden und sich von den beiden sympathischen Protagonisten zu lösen, die dem Leser in den letzten Jahren so sehr ans Herz gewachsen sind. 

Insgesamt kann ich für dieses Werk nur eine große Leseempfehlung aussprechen. Wenn die Umsetzung mich auch nicht hundertprozentig begeistern konnte, so löst Marie Lu alle Fragen auf und lässt die Geschichte würdevoll zum Abschluss kommen. Die Charaktere überzeugen ein weiteres Mal und es gibt ein Wiedersehen mit vielen bekannten Gesichtern. Von mir gibt es 4 von 5 Sternen.