Rezension

Ein würdiger Abschluss

Legend 03 - Berstende Sterne - Marie Lu

Legend 03 - Berstende Sterne
von Marie Lu

Bewertet mit 4 Sternen

Seit den Ereignissen im zweiten Band sind acht Monate vergangen: June arbeitet als Princeps-Anwärterin mit dem jungen Elektor Anden zusammen, während Day beim Militär ist und sich um seinen Bruder Eden kümmert. Die beiden haben sich seitdem nicht mehr gesehen, was Day willkommen ist, so kann er doch sein schreckliches Geheimnis besser vor June bewahren.

Doch mitten in den Reformen der Republik und der Annäherung der beiden nordamerikanischen Staaten gibt es einen Ausbruch der Seuche in den Kolonien, die daraufhin mit Krieg drohen. Einzig Eden scheint ein Heilmittel in sich zu tragen, doch Day will ihn nicht wieder den Ärzten im Labor übergeben. Ein Krieg scheint unaufhaltsam.

Im letzten Band der „Legend“-Trilogie hat Autorin Marie Lu die Geschichte um Day und June zu einem würdigen Abschluss gebracht. Die Handlung ist auch hier wieder souverän konstruiert und der Schreibstil durchgehend gut.
Zu Beginn hatte ich das Empfinden, dass die Handlung sich etwas zieht, bevor sie dann richtig ins Rollen kam und bis zum Ende rasant blieb.

Die beiden Protagonisten haben sich seit dem Beginn der Trilogie sichtlich weiterentwickelt, auch die Romanze zwischen beiden gefällt mir sehr gut.

Auch an Action wird nicht gespart. Viele Passagen kann ich mir sehr gut auf der Kinoleinwand vorstellen, so sehr hatten sie etwas von einem Drehbuch. Auch gut war, dass die Patrioten noch einmal eine wichtige Rolle spielen.Dass sich sehr viele Elemente der Handlung um Commander Jameson und Thomas drehen, fand ich eher durchwachsen, aber irgendeinen Bösewicht schien die Autorin behalten zu wollen.

Am allerbesten gefällt mir das Ende, ein richtiger Wow-Moment. Ohne zu viel zu verraten: es ist genau richtig, was Offenheit der Handlung und Entwicklung der Charaktere betrifft.

Im zweiten Teil gefiel mir gut, dass dem Leser gezeigt wurde, dass nicht nur die Republik ein „Schurkenstaat“ ist, sondern auch die Kolonien. Jetzt scheint es wiederum, als wäre die Republik „die Guten“, die Bürger lassen sich auch sehr schnell auf die Seite von Anden ziehen. Das wirkte etwas konstruiert auf mich. Es war zwar schön, auch mal einen Blick über den nordamerikanischen „Tellerrand“ hinaus gezeigt zu bekommen, allerdings hat es sich die Autorin meiner Meinung nach zu leicht gemacht, ganze Kontinente wie Afrika und die Antarktis als einen großen Staat darzustellen, was mir zu realitätsfremd erscheint (vielleicht nicht, wenn man in den USA lebt, wo es andere Staatsdimensionen gibt...).

Die Idee für das antarktische Punktesystem finde ich wiederum erschreckend krass.

Fazit: Eine gute Trilogie, die mir viele schöne Lesestunden beschert hat!